«Im privaten Bereich ist Facebook am beliebtesten für Empfehlungen. Das hat mit Vertrauen zu tun - denn das Netzwerk gibt es ja schon länger», unterstreicht Anne M. Schüller, Expertin für Loyalitätsmarketing, im Gespräch mit pressetext. Laut der Fachfrau haben viele dort auch Freunde und Familienmitglieder, die bei der Entscheidungsfindung helfen.
Meinungsführer und Multiplikatoren
86 Prozent der Befragten geben an, dass Freunde und Familie den grössten Einfluss auf ihre Entscheidungen haben. Nur elf Prozent lassen sich von Prominenten zum Kauf motivieren. Laut Schüller geht es vor allem darum, welche Rolle jemand innehat: «Einerseits gibt es die Meinungsführer: Sie sind Experten zu einem Thema und bei diesem folgt man ihrer Meinung nahezu blind.
Freunde und Familienmitglieder helfen stark bei Entscheidungsfindung. (Archivbild) /


Andererseits gibt es die Multiplikatoren: Das sind Menschen, die viele andere kennen, ihre Empfehlungen streuen sehr stark.» Dabei haben Experten einen starken Einfluss auf wenige User, und Multiplikatoren einen schwachen Einfluss auf viele.
Die Grundvoraussetzung für eine Empfehlung: «Man muss empfehlenswert sein. Wenn es um ein Produkt geht, muss dieses eine Spitzenqualität haben - und wenn man Dienstleistungen anbietet, muss man Spitzenmitarbeiter haben», so Schüller. Wichtig sei aber auch der emotionale Aspekt: «Wenn ich als Unternehmen nichts Emotionales habe, muss ich Geld investieren, um empfohlen zu werden.»
Bezahlte Tipps funktionieren fast nie
Der Social Recommendation Index demonstriert auch, dass den Empfehlungen von Freunden und Familienmitgliedern, die gratis ein Produkt getestet haben, am meisten Vertrauen geschenkt wird (86 Prozent). Nur 45 Prozent lassen sich von bezahlten Blog-Einträgen überzeugen. «Bezahlte Empfehlungen funktionieren nicht. Wenn wir wissen, dass da Geld fliesst, glauben wir der Empfehlung nicht», weiss Schüller.
Die Gründe, warum man Produkte oder Dienstleistungen weiterempfiehlt, sind laut Schüller vielfältig: «Menschen können das tun, um in ihrer Gruppe einen gewissen Status zu haben oder um Freunden zu helfen. Oder sie tun es einfach nur aus Spass an der Sache oder aus Spass daran, Vorreiter zu sein.» Laut der Studie basiert der Grossteil der Empfehlungen auf positiven Erfahrungen (78 Prozent) - nur 47 Prozent haben ein Review wegen einer schlechten Erfahrung geschrieben.