Russische Truppen seien 50 km hinter der Grenze auf ukrainischem Boden entdeckt worden, ohne dass Details des Einsatzes bekannt wären, teilte das Aussenministerium am Mittwoch mit. Sprecherin Jen Psaki begründete diese Einschätzung am Mittwoch in Washington unter anderem mit dem Eindringen russischer Soldaten in das Nachbarland.
"Dieses Eindringen deutet darauf hin, dass es offenbar eine von Russland gelenkte Gegenoffensive in Donezk und Luhansk (Lugansk) gibt." Die USA seien durch diese Entwicklung "tief beunruhigt".
Psaki warf Moskau zudem vor, "nicht die Wahrheit sagen zu wollen, selbst nachdem russische Soldaten 30 Meilen (48 Kilometer) tief in der Ukraine entdeckt wurden". Zudem seien russische Soldaten zur Beerdigung zurück in ihr Heimatland gebracht worden.
Sorgen über eine mögliche Invasion in Mariupol
Dass Russland sich zunehmend auf den Süden der gemeinsamen Landesgrenze mit der Ukraine zu konzentrieren scheint, schürt Befürchtungen über eine möglichen Invasion der Hafenstadt Mariupol. Das ukrainische Militär hatte bereits die Vermutung geäussert, dass dort eine "zweite Front" geschaffen werden solle.
Das russische Militär stösst in den Südosten des Landes vor. (Archivbild) /


Prorussische Separatisten wie auch Moskau hatten diese Vorwürfe zurückgewiesen.
Die Region Mariupol ist die Landverbindung zwischen Russland und der von Moskau im März einverleibten Halbinsel Krim. Zu Vermutungen über eine mögliche russische Landbrücke zur Krim äusserte sich Psaki nicht.
Weitere Kämpfe in der Ostukraine
In Kiew forderten hunderte Demonstranten am Mittwochabend Hilfe für eingekesselte Regierungstruppen in der Region Donezk. Nach Darstellung der Aufständischen sollen mehrere regierungstreue Freiwilligenbataillone eingekreist sein
Moskau wies erneut Vorwürfe einer geplanten Annexion der umkämpften Gebiete Donezk und Luhansk zurück. "Wir sind nicht daran interessiert, den ukrainischen Staat zu zerstören", sagte Aussenminister Sergej Lawrow. Allerdings dürften russische Bürger in der Ostukraine nicht benachteiligt werden.
Die Kämpfe im Osten der Ukraine gingen ungeachtet aller Appelle auch am Mittwoch weiter. Sowohl die ukrainische Armee als auch die Aufständischen sprachen von Geländegewinnen.