«Ein besonderer Vorteil ist hierbei, dass ablenkende Phänomene wie Tefefonieren, SMS-Schreiben und Internet-Surfen unterbunden werden und somit die Konzentration auf den Strassenverkehr ermöglicht wird. Die Benachrichtigung an die Eltern ist kritisch zu betrachten, da somit in die Privatsphäre des jeweiligen Fahrers eingegriffen wird», erklärt Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Eltern stets auf Abruf
Das «Teen Driver Support System» soll die Anzahl von Unfällen, die von Fahranfängern verursacht werden, künftig deutlich reduzieren. Ganze zehn Jahre dauerte die Entwicklung für die App, die während des Fahrens Telefonie und Text-Nachrichten gänzlich unterbindet. TDSS gibt ausserdem Anweisungen wie etwa «Reduce speed», wenn der Fahrer Verkehrsregeln missachtet. Erfolgt nach dem Hinweis keine Besserung, werden die Eltern von der App kontaktiert. In zwei Studien wurde die mögliche Sicherheit durch TDSS getestet.
«Fahranfänger gehören auch bei uns zu einer jener Gruppen, die am häufigsten im Unfallgeschehen aufscheinen.
Das «Teen Driver Support System» soll Unfälle von Fahranfängern deutlich reduzieren. /


Zudem ist in den letzten Jahren das Unfallmerkmal »Ablenkung und Unachtsamkeit« bis auf Platz 2 vorgerückt. Daher ist jedes technische System, aber auch andere Hilfsmittel wie Apps, die zur Erhöhung der Verkehrssicherheit beitragen, zu forcieren», so Robatsch. Drei Teenager-Gruppen mit unterschiedlichem Support-Umfang mussten sich in der Studie mit dem Auto durch den Strassenverkehr bewegen.
Lohnende Aussichten
Eine Gruppe erhielt keine technische Unterstützung, eine zweite bekam ausschliesslich «in-vehicle-Feedback», während die dritte Gruppe darüber hinaus auch mit den Eltern vernetzt war. Es stellte sich heraus, dass die komplett vernetzten Teenager siginifikant vorsichtiger fuhren, während die erste Gruppe oftmals ein hohes Risiko einging. Obwohl es bereits einige Apps gibt, die für mehr Verkehrssicherheit sorgen können, ist nur ein sehr geringer Teil davon wissenschaftlich gestützt.
«Unter Gleichaltrigen ist man rasch als »Loser« geoutet und wird die App nicht auf dem eigenen Handy downloaden lassen oder nach Erstversuchen wieder rasch entfernen. Ein US-Autohersteller hat schon vor Jahren einen ähnlichen Versuch gestartet, indem er eine Art 'Speedcontrol' für Fahranfänger programmierbar gemacht hat - das Modell war nicht gerade heiss begehrt bei Fahranfängern», so Marion Seidenberger vom ÖAMTC. Die Entwickler des Support-Systems hoffen trotzdem, dass die kommerzielle Version der App bereits gegen Ende des Jahres auf dem Markt erscheint. Vor allem unter Eltern ist die Nachfrage bereits sehr gross.