Nach den Anschlägen in Jerusalem mit vier Toten kam es im Westjordanland zu Zusammenstössen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Einem Bericht der «Jerusalem Post» (Online) zufolge bewarfen 250 Palästinenser im östlich von Jerusalem gelegenen Abu Dis die Regierungstruppen mit Steinen und Brandsätzen.
Israelische Siedler blockierten demnach in einigen Orten Strassen. Die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete von vielen Verletzten im Raum Hebron, die Tränengas eingeatmet hätten.
Im Süden Israels schlug unterdessen eine vom palästinensischen Gazastreifen aus abgefeuerte Rakete ein. Das Geschoss traf unbewohntes Gebiet, verletzt wurde nach Angaben der israelischen Armee niemand. Einem Bericht der «Jerusalem Post» zufolge bekannte sich die Scheich Omar Hadid Brigade, die der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nahe stehen soll, zu der Attacke.
Luftangriff im Gazastreifen
Als Reaktion flog die israelische Luftwaffe einen Angriff im Gazastreifen. Beschossen worden sei eine «Terroreinrichtung» der radikalislamischen Hamas im Norden des Küstengebiets, teilte Armeesprecher Peter Lerner am frühen Montagmorgen mit. Nähere Einzelheiten nannte er nicht.
Die israelische Armee ging gegen Palästinenern vor. (Archivbild) /


Zwei Palästinenser hatten am Samstag in Jerusalem Israelis mit Messern angegriffen, dabei wurden zwei Israelis getötet. Die Angreifer wurden von der israelischen Armee erschossen. Israel sperrte daraufhin die Jerusalemer Altstadt für Palästinenser.
Bereits seit drei Wochen ist die Lage in der Altstadt rund um den für Juden und Muslime heiligen Tempelberg besonders angespannt, immer wieder gibt es Unruhen. Hintergrund ist eine Häufung religiöser Feste, die am Montagabend enden.
Angespannte Lage
Auch im Westjordanland war die Lage stark angespannt. Dort war am Donnerstagabend ein jüdisches Siedlerpaar in seinem Auto erschossen worden. Bei nachfolgenden Racheakten israelischer Siedler sowie Razzien und Kontrollen der Armee erlitten am Wochenende 77 Palästinenser Schusswunden durch scharfe Munition und Gummigeschosse, wie der Rote Halbmond mitteilte.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte sich am Mittwoch von den Friedensverträgen mit Israel losgesagt. Angesichts eines Streits um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem hatte es zuvor bereits immer wieder Konfrontationen zwischen Palästinensern und Israelis gegeben.