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Affäre Strauss-Kahn immer rätselhafter

New York - Die Affäre um den der versuchten Vergewaltigung beschuldigten IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn entwickelt sich zum rätselhaften Krimi. Zwei Tage nach der Festnahme des 62-jährigen Franzosen in New York kursierten am Montag Berichte über ein Alibi.

fest / Quelle: sda / Montag, 16. Mai 2011 / 18:37 h

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) musste am Montag in New York vor Haftrichterin Melissa Jackson erscheinen. Dabei werden Strauss-Kahn die Vorwürfe formell vorgelesen. Anschliessend wird er laut einem seiner Anwälte auf nicht schuldig plädieren. An dieser Sitzung entscheidet Richterin Jackson auch über eine Kaution und allfällige Auflagen zur provisorischen Freilassung. Sollte es zu einer Anklage kommen drohen Strauss-Kahn bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft.

Soweit wollen es seine Anwälte nicht kommen lassen. Einer seiner Anwälte erklärte, der in Frankreich für die kommenden Präsidentschaftswahlen als Mitfavorit gehandelte Sozialist werde «energisch» gegen die Anschuldigungen vorgehen. Dabei soll offenbar auch ein Alibi helfen.

Zur Tatzeit nicht im Hotel?

Laut der französischen Zeitung «Le Monde» war Strauss-Kahn am vergangenen Samstag in New York, um seine Tochter zu treffen.



Dominique Strauss-Kahn. /

Er habe seine Rechnung im Sofitel-Hotel um 12.28 Uhr bezahlt und sich anschliessend mit ihr zum Essen getroffen.

Die Polizei hatte nach CNN-Angaben dagegen erklärt, das Zimmermädchen habe die Suite Strauss-Kahns gegen 13.00 Uhr Ortszeit betreten, ohne zu wissen, dass sich dort jemand aufhalte. Anschliessend habe der nackte IWF-Chef die Frau dort angegriffen und zum Oralsex zwingen wollen.

Nach Informationen des französischen Radiosenders RMC wollen Strauss-Kahns Anwälte demnächst Beweise für das Treffen mit seiner Tochter vorlegen.

Strauss-Kahn sass kurz nach der angeblichen Tat in einer Air-France-Maschine, die Richtung Europa abheben sollte. Er hatte aber noch im Hotel angerufen, weil er dort ein Mobiltelefon vergessen hatte.

Erst durch diesen Anruf erfuhr die Polizei, wo er sich aufhält. Beamte in Zivil holten den IWF-Chef wenige Minuten vor dem Abflug aus der Maschine.

Weiterer Fall droht

Der rechtsmedizinischen Untersuchung stimmte Strauss-Kahn nach Angaben seiner Anwälte freiwillig zu. Unter anderem sollte nach Kampf- oder DNA-Spuren des mutmasslichen Opfers gesucht werden. Die junge Frau hatte den Franzosen nach einem Bericht der «New York Daily News» bei einer Gegenüberstellung erkannt.

Beim Zimmermädchen handelt es sich um eine 32-Jährige afrikanischer Herkunft, die nach einem Bericht der «New York Times» in der Bronx lebt und eine Tochter im Teenager-Alter hat.

Auch in seiner Heimat droht Strauss-Kahn jetzt eine Anklage. Die Journalistin Tristane Banon, die nach eigener Darstellung bereits 2002 von Strauss-Kahn sexuell belästigt wurde, will nach Angaben ihres Anwalts jetzt gegen ihn klagen.

 


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