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Frauen haben laut Studie Stammzellen für EizellenLondon/Lübeck - Frauen besitzen Stammzellen, aus denen bis ins Erwachsenenalter neue Eizellen entstehen. Das berichten US-Forscher im Fachmagazin «Nature Medicine». Die Entdeckung könnte zu ganz neuen Methoden führen, um Unfruchtbarkeit bei Frauen zu behandeln.knob / Quelle: sda / Montag, 27. Februar 2012 / 09:23 h
Die Studie der Forscher um Professor Jonathan Tilly vom Massachusetts General Hospital in Boston stösst ein medizinisches Dogma um. Bisher galt: Frauen kommen mit einer festgelegten Zahl von Eizellen zur Welt. Diese nimmt mit dem Alter ab und sie können nicht neu gebildet werden.
Das US-Team isolierte aber aus Eierstöcken von Frauen im gebärfähigen Alter Stammzellen und setzte diese in unreife Eizellen ein. Die Stammzellen wurden anschliessend mit einem fluoreszierenden grünen Protein gekennzeichnet und in menschliches Eierstockgewebe eingepflanzt.
Marktinteressen Darauf entstanden neue Eizellen, von denen einige grün leuchteten, was darauf hindeutete, dass sie von den Stammzellen abstammten. Andere wiederum leuchteten nicht, was vermuten liess, dass sie bereits zuvor im Gewebe vorhanden waren. Um die Überlebensfähigkeit der Eizellen zu testen, müssen weitere Untersuchungen vorgenommen werden.Die Studie widerlegt ein medizinisches Dogma. /
Die Wissenschaftler weisen auf finanzielle Interessen hin: Tilly ist Mitgründer des US-Unternehmens OvaScience, das die Erkenntnisse vermarkten will. In einer Mitteilung seines Instituts heisst es, die Entdeckung von Eizell-Vorläuferzellen in Eierstöcken öffne die Tür für neuen Techniken zur Fruchtbarkeitsbehandlung von Frauen. Tilly weist darauf hin, dass die Resultate dank der Zusammenarbeit mit der Saitama Medical University in Japan möglich wurden. Von dort stammten intakte menschliche Eierstöcke - als Organspenden von 22- bis 33-jährigen Frauen, die sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen. Aus diesen Eierstöcken isolierten die Forscher mit grossem experimentellem Aufwand die Stammzellen. «Sensationell» «Das ist schon sensationell, das muss man ganz klar sagen», sagte Georg Griesinger von der Uniklinik Schleswig-Holstein in Lübeck mit Blick auf die Studie. Er ist an der Uniklinik Leiter der Sektion für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. Nach Ansicht des Mediziners ist es sehr gut vorstellbar, dass sich die aus den Stammzellen hervorgehenden Eizellen zu einem späteren Zeitpunkt auch künstlich befruchten lassen. Dafür müssten aber noch viele Vorarbeiten geleistet werden, um die Sicherheit des Verfahrens zu gewährleisten.
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