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Masern laut WHO in vielen Ländern Europas ein ProblemBerlin - In mehreren Staaten Europas erleben Masern derzeit ein unerwünschtes Comeback. 90'000 Masernfälle wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den letzten drei Jahren gemeldet. Von 2010 auf 2011 habe sich die Zahl vervierfacht, hiess es auf dem Europäischen Kongress für Infektionskrankheiten (ECCMID) in Berlin.asu / Quelle: sda / Sonntag, 28. April 2013 / 10:52 h
«Vor allem Frankreich, aber auch Italien und England sind betroffen», sagte WHO-Masernexpertin Susanna Esposito von der Universität Mailand der Nachrichtenagentur dpa. Auch in Berlin gebe es seit Wochen wieder ungewöhnlich viele Fälle. Grund sei in Westeuropa vielerorts die Skepsis von Impfgegnern, die Schäden durch Nebenwirkungen der Impfung befürchteten.
«Unter anderem geht dies auf eine Veröffentlichung von 2009 zurück, die die kombinierte Masern-Mumps-Röteln-Impfung mit Autismus in Verbindung brachte», sagte Esposito. «Aber die zugrunde gelegten Daten sind vollkommen falsch. Das ist mittlerweile klar.»
Die Folge sei jedoch, dass die Durchimpfungsquote von 95 Prozent, die für eine Eliminierung der Masern in der Gesamtbevölkerung nötig sei, vielerorts nicht erreicht werde, sagte die Expertin anlässlich des Fachkongresses.
Grund für die Vervierfachung der Masernfälle sei in Westeuropa vielerorts die Skepsis von Impfgegnern. /
An dem Treffen nehmen bis Dienstag mehr als 10'000 Mediziner teil. Die hoch ansteckende Infektionskrankheit mit den typischen roten Hautflecken kann auch zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Lungen- und Hirnentzündungen führen. In Osteuropa seien Masernfälle häufig, weil es dort lange Zeit keine flächendeckende Impfung für die Bevölkerung, speziell für Sinti und Roma, gegeben habe. So kam es in Rumänien 2010 zu einem Ausbruch mit 24'000 Betroffenen, 90 Prozent davon waren Roma. Alle Staaten müssten mitmachen, betonte Esposito. Eine gute Überwachung des Impfstatus sei wichtig - und ebenso die Auffrischungsimpfung, die längst nicht alle wahrnähmen. «Sonst reicht der Schutz nur für fünf Jahre.»
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