Die Viren in dem Laborbehälter waren für den Menschen nicht gefährlich. «Der Zwischenfall hat uns im ersten Moment beunruhigt, entpuppte sich dann aber als harmlos», sagte ein Sprecher der Waadtländer Kantonspolizei.
Die Explosion ereignete sich kurz vor dem Bahnhof Freiburg. Vor Lausanne wurde der Zug für mehrere Stunden auf ein Abstellgleis gestellt. Die 61 Passagiere, die sich im betroffenen Bahnwagen befanden, wurden während einer Stunde abgesondert, bis eine Ansteckung vollständig ausgeschlossen werden konnte.
Acht Fläschen abgeholt
Die Viren waren für das Nationale Grippe-Zentrum in Genf bestimmt. Dort sollte im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG) ein Test zur Diagnose der Schweinegrippe entwickelt werden.
Ein Genfer Angestellter hatte in Zürich acht Fläschchen abgeholt, um sie per Zug nach Genf zu transportieren. Fünf davon enthielten die Schweine-Viren, in drei weiteren befand sich Nukleinsäure.
Zwei Leichtverletzte
Diese Fläschchen waren luftdicht verpackt und mit Trockeneis - festem Kohlendioxid - gekühlt.
Der Intercity wurde für mehrere Stunden aufs Abstellgleis gestellt. /


Die Viren seien nach den gängigen Regeln verpackt gewesen, sagte Laurent Kaiser, Leiter des Genfer Laboratoriums für Virologie am Montagabend vor den Medien.
Allerdings war das Trockeneis irrtümlicherweise innerhalb statt ausserhalb des Vakuums platziert worden. Es taute auf, und im Innern der Verpackung entstand ein Überdruck. Schliesslich explodierte das Paket. Der Transporteur und eine Frau erlitten leichte Verletzungen.
Laut Kaiser handelte es sich bei den Proben zwar um Viren des Grippestamms H1N1. Mit dem derzeit grassierenden Schweinegrippe-Virus seien diese aber nicht identisch.
Er bedaure den Vorfall, sagte Kaiser weiter. Er erinnerte aber daran, dass jeden Tag Viren mit dem Zug transportiert würden. Einige seien sogar per Post unterwegs.