«Es wäre viel einfacher, kostengünstiger und weniger kompliziert, das Problem an Land anzugehen», sagte Mohamed Abdullahi Omar vor Journalisten. Somalia habe die Informationen, wo sich die Piraten verschanzten, der Regierung fehle nur die entsprechenden Mittel.
Im vergangenen Jahr seien den Seeräubern 50 Millionen Dollar Lösegeld gezahlt worden. Mit einem Drittel davon könne man den Kampf gegen die Piraten finanzieren.
Ganz Somalia ist laut dem Aussenminister in Geiselhaft. /


Eine gut ausgerüstete Küstenwacht biete ausserdem Arbeitsmöglichkeiten für junge Männer am Horn von Afrika, die sonst Piraten würden.
«Die Piraten halten das ganze Land Somalia als Geisel», klagte Omar. Die Kosten für Grundnahrungsmittel und Medikamente seien um 20 bis 30 Prozent gestiegen, weil kein kommerzielles Schiff sich mehr in die Nähe traue. Auch die Hilfslieferungen der Vereinten Nationen müssten ja schliesslich per Schiff geliefert werden.
Erste Erfolge
Es gibt jedoch auch bereits erste Erfolge: Seit Januar wurden 300 Piraten festgenommen, 200 von ihnen wird in verschiedenen Ländern, darunter in den USA und Frankreich, der Prozess gemacht.
«Die multinationalen Meer-Patrouillen machen sehr viel aus», betonte Greg Delawie von der Abteilung für politische und militärische Angelegenheiten der USA vor Journalisten. Derzeit befinden sich nach seinen Angaben jedoch noch 14 Schiffe mit insgesamt rund 200 Besatzungsmitgliedern in der Hand der Seeräuber.
Somalia hat seit dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 keine funktionierende Zentralregierung mehr und ist von Gewalt und Anarchie zerrüttet und weitgehend gesetzlos.