Während der noch junge und unausgereifte Industriezweig angesichts des kräftigen Einbruchs im herkömmlichen Automarkt in den kommenden Jahren einen enormen Boom verzeichnen dürfte, wetteifern die Hersteller bereits jetzt um Verkaufsargumente in Form technologischer Vorteile. Den wohl zentralsten Aspekt bildet dabei der Akku, mit dem die Modelle betrieben werden sollen.
Von Forschungsfirmen und Zulieferern wie Altair Nanotechnologies, Quantum Technologies, A123-Systems oder Tesla Motors wird mit Hochdruck an verschiedenen vielversprechenden Konzepten für massenmarktreife Zukunftstechnologien gearbeitet. Zwar ist der Durchbruch dabei bislang noch nicht gelungen. Auf den Sieger wartet in dem Rennen jedoch ein gigantischer Markt - und vorausschauende Anleger können daran teilhaben.
Zahlreiche Allianzen
«Die Entwicklung wird von zahlreichen Ventures weltweit vorangetrieben. Allianzen zwischen international agierenden Akteuren wie Renault-Nissan und NEC oder Citroen-Peugoet und Mitsubishi beweisen, dass es sich um einen globalen Trend handelt», meint Stefan Lippautz, Cohead Automotive & Manufacturing Group CE von Arthur D. Little im Gespräch.
Erfolg und Misserfolg liegen in dem Forschungsbereich Elektroautobatterien aber dicht beieinander. Risikobereiten Anlegern sei bei der Auswahl ihrer Investitionsziele daher ein gewisses Mass an Vorsicht angeraten. Bei der Spekulation auf bahnbrechende Technologien locken jedoch satte Gewinne.
Es scheint, dass fast jedes Auto auf dem Planeten elektrifiziert wird. /


Während sich die Papiere der Forschungsunternehmen derzeit noch auf überschaubaren Höhen im Bereich zwischen 50 Cent und 1,50 Dollar bewegen, dürfte ein technologischer Durchbruch auch für den Kurs bahnbrechend sein.
Neuentwicklung verspricht kurze Ladezeit
Altair Nanotechnologies beispielsweise arbeitet an der Entwicklung von Lithium-Titanat-Akkus - einer Weiterentwicklung der weitgehend bekannten Lithium-Ionen-Akkus. Diese sollen die Produkte der Konkurrenz neben einer langen Lebensdauer durch eine rasante Ladefähigkeit übertreffen.
Innerhalb von nur zehn Minuten könnten sie zu 90 Prozent geladen sein. Zuletzt hat das Unternehmen eine Kapitalerhöhung angekündigt, um erneut Investitionsmittel in Höhe von 14 Mio. Dollar zu sammeln.
Konkurrent A123-Systems hat es im ersten Quartal sogar auf knapp 70 Mio. Dollar gebracht. »Derzeit scheint es, als ob beinahe jedes Auto auf dem Planeten elektrifiziert werden wird. Investoren könnten kaum auf einen grösseren Anreiz warten«, schreibt das Wirtschaftsportal Fortune.
Batteriepreise noch zu hoch
Allerdings liegen die Batteriepreise für die Massenproduktion bei Kosten von bis zu 800 Euro pro Kilowattstunde momentan noch zu hoch. Dadurch würde auch der Autopreis auf zu hohes Niveau getrieben.
Gelingt der Durchbruch in den Massenmarkt, dürften neben den Fahrzeugen jedoch auch die Depots der Anleger elektrifiziert werden.