Er betonte zudem den Verzicht auf Gewalt und die Zugehörigkeit Tibets zu China. Auch wenn diese Strategie bei einigen Tibetern auf Kritik stosse, zahle sie sich nach und nach aus. In einem Jahr habe er rund hundert chinesische Intellektuelle getroffen, welche sich mit der tibetischen Sache solidarisierten. Ein solches Resultat sei nicht mit Gewalt zu erreichen.
Kurz nach seiner Ankunft in Genf am Vormittag gab der Dalai Lama eine Pressekonferenz auf chinesisch, an der keine westlichen Medien zugelassen waren.
Zukunft Chinas nur demokratisch
Bei einer anschliessenden Konferenz für die westlichen Medien wies er auf die Doppelmoral einiger chinesisischer Funktionäre hin, welche ihn in der Öffentlichkeit kritisierten, aber auf ihrem Handy sein Bild hätten als Zeichen ihrer Zugehörigkeit zum Buddhismus. Die Zukunft Chinas könne nur demokratisch sein, sagte der Dalai Lama.
Der Dalai Lama traf sich heute mit Nationalratspräsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi in Lausanne. /


«Das ist logisch.»
Zuvor hatte der Dalai Lama in Lausanne im Gespräch mit der Nationalratspräsidentin Chiara Simoneschi-Cortesi seine Beunruhigung über die Klimaerwärmung ausgedrückt. Sie stelle für Tibet eine viel grössere Bedrohung dar als «die politische Bedrohung». Das tibetische Oberhaupt bat Simoneschi-Cortesi um Unterstützung in dieser Sache.
Dank für die Gastfreundschaft
Der Dalai Lama bedankte sich bei der Bevölkerung und der Regierung der Schweiz für die Gastfreundschaft. Er erinnerte daran, dass die Schweiz für 4000 Tibeterinnen und Tibeter zu einem neuen Zuhause geworden sei, während er selber «seit 50 Jahren ohne Zuhause» sei.
Das Treffen mit dem Dalai Lama, seine herzliche Menschlichkeit habe sie tief berührt, sagte Simoneschi-Cortesi. «Er hat von Beginn weg meine Hand ergriffen. Ich bin tief bewegt.»