Der Chef der Regionalpolizei Zofingen steht im Verdacht, grössere Mengen synthetischer Drogen gehandelt zu haben, wie das Bezirksamt Lenzburg mitteilte.
Auf die Spur des Zofinger Polizeichefs brachte das Bezirksamt ein ehemaliger Lenzburger Polizist. Dieser habe sich in den vergangenen zwei Wochen auffällig verhalten, sagte Ueli Bruder, Stellvertreter des Bezirksamtmanns, auf Anfrage. Dem 33-Jährigen wird Drogenkonsum zur Last gelegt.
Drogen sichergestellt
Er soll keinen Handel betrieben haben, aber ein Abnehmer des Zofinger Polizeichefs gewesen sein. Der ehemalige Polizist befindet sich nicht in Untersuchungshaft. Ob noch weitere Polizisten in die Drogendelikte verwickelt sind, gab Bruder nicht bekannt.
Man stehe am Anfang der Untersuchung und habe noch keinen Überblick. Das Bezirksamt geht jedoch davon aus, dass es weitere Abnehmer gibt.
Bei einer Hausdurchsuchung beim Chef der Zofinger Regionalpolizei wurden Ecstasy, sogenanntes «Crystal» sowie kleinere Mengen Metamphetamin gefunden. Diese Substanz ist in der Szene als «Thai-Pillen» bekannt.
Die Stadt Zofingen reagierte postwendend auf die Vorwürfe und stellte den Polizisten frei. /


Zudem stellten die Polizisten das Tiernarkosemittel Ketamin sicher.
Quereinsteiger
Der in Untersuchungshaft genommene Verdächtige ist seit gut einem Jahr Chef der Regionalpolizei Zofingen. Er ist ein Quereinsteiger. Zuvor hatte er im Bundesamt für Polizei (fedpol) als Informatiker gearbeitet. Zurzeit besucht er noch einen Führungslehrgang.
Die Stadt Zofingen reagierte postwendend auf die Vorwürfe. Der zuständige Stadtrat Herbert H. Scholl stellte den Chef der Regionalpolizei per sofort frei. Sein Stellvertreter Stefan Wettstein übernimmt vorerst die Leitung der Regionalpolizei.