Der gebürtige Thurgauer kassierte eine bedingte Geldstrafe von 300 Tagessätzen zu 80 Franken sowie eine Busse von 1000 Franken. Der Angeklagte habe das Vertrauen in ein gutes Polizeikorps «arg enttäuscht», sagte der Gerichtspräsident am Donnerstagabend in der Begründung. Der Angeklagte habe eine Vorbildfunktion gehabt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die am Prozess nicht anwesende Staatsanwaltschaft hatte eine bedingte Freiheitsstrafe von 14 Monaten und eine Busse von 2500 Franken gefordert. Der Verteidiger plädierte auf eine bedingte Geldstrafe von 180 Tagessätzen zu 80 Franken.
Sein nicht vorbestrafter Mandant sei nie ein Drogendealer gewesen und habe die Drogen einzig in seiner Freizeit konsumiert, sagte der Verteidiger.
Crystal Meth. /


Mit der Arbeit des Polizeichefs seien alle zufrieden gewesen.
«Mein Leben selbst zerstört»
Der nach seiner Verhaftung 2009 fristlos entlassene Chef der Regionalpolizei wurde unter anderem für schuldig befunden, in der Zeit zwischen 2005 und 2009 eine grössere Menge Methamphetamin (Crystal) von Köln aus in die Schweiz geschmuggelt zu haben.
Der Wert der Partydrogen belief sich auf bis zu 30'000 Franken. Er hatte das Crystal und Ecstasy vor allem selbst konsumiert und in Kleinmengen zum Selbstkostenpreis an mehrere Personen verkauft.
Der Angeklagte machte bei der Befragung vor Gericht einen geläuterten Eindruck und gestand alle Vorwürfe erneut ein. «Ich habe mein Leben selbst zerstört», sagte er. «Ich war süchtig.» Nach einer Therapie sei er seit Ende 2009 «clean». Er lebt nun von 3000 Franken pro Monat, weil er hohe Schulden zurückzahlen muss.