«Dieser Entscheid ist mir nicht leicht gefallen», schrieb der für die Polizei zuständige FDP-Stadtrat Scholl in einer Mitteilung. Er habe ihn für Zofingen und die Regionalpolizei gefällt und übernehme damit «die formelle politische Verantwortung» für die Vorkommnisse.
Die FDP Zofingen bezeichnete den Rücktritt Scholls als «konsequenten Schritt», wie die Partei mitteilte. Sie dankte Scholl für sein «grosses Engagement» in der Politik.
«Kein Schuldeingeständnis»
Auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA sagte Scholl: «Mein Rücktritt ist kein Schuldeingeständnis, den Fehler hat der ehemalige Polizeichef begangen.» Dessen Anstellungsverfahren sei korrekt durchgeführt worden. Auch habe man Unzulänglichkeiten des heute 36-Jährigen angesprochen.
Am Donnerstag hatte der Polizeibeamtenverband Zweifel an der Sorgfaltspflicht des Auswahlgremiums geäussert.



Stadtrat Herbert H. Scholl zieht die Konsequenzen und räumt seinen Posten in Zofingen. /


Solche Vorfälle seinen dem Renommé der Polizei nicht förderlich. Verbandspräsident Heinz Buttauer forderte die politischen Behörden auf, Verantwortung für das «herrschende Desaster» zu übernehmen.
Polizei-Chef in U-Haft
Scholl war vor einer Woche als Stadtrat wiedergewählt worden. Zudem ist er zurzeit als Grossratspräsident der höchste Aargauer.
Der 36-jährige Chef der Regionalpolizei sitzt wegen Verdachts auf Drogenhandel und Drogenkonsum in Untersuchungshaft. Er hat in einer ersten Einvernahme den Handel und Konsum von Drogen gestanden. Die Zofinger Stadtregierung stellte ihn per sofort frei.
Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Kantonspolizei Ecstasy, «Crystal» sowie kleinere Mengen Metamphetamin gefunden. Diese Substanz ist in der Szene als «Thai-Pillen» bekannt.