Zuvor wurde bekannt, dass der Polizeichef vom Stadtrat fristlos entlassen wurde. Der Verdacht des Drogenkonsums und Drogenhandels habe sich erhärtet, teilte der Stadtrat Zofingen mit. Der Polizeichef war nach der Verhaftung Anfang vergangener Woche zunächst freigestellt worden.
Bei einer Hausdurchsuchung hatte die Kantonspolizei Ectasy, «Christal» sowie kleinere Mengen Metamphetamin («Thai-Pillen») gefunden. In einer ersten Einvernahme hatte er den Konsum und Handel von Drogen gestanden.
Bei einer vertieften Abklärung vor der Anstellung hätte dies der Stadtrat von Zofingen (Exekutive) «zweifellos feststellen» können, sagte Ueli Bruder, stellvertretender Bezirksamtmann, auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Der Mann sei wegen eines Drogenimports zu einer Busse verurteilt worden. Ein zweites, ähnliches Verfahren sei jedoch eingestellt worden. Da es sich in beiden Fällen um sogenannte Verstösse gehandelt habe, seien diese nicht im Strafregister eingetragen gewesen, betonte Bruder.
Quereinsteiger
Der ehemalige Polizeichef fing als Quereinsteiger bei der Polizei an. Davor war der Informatikingenieur bei einer Zürcher Informatikfirma tätig.
Bei einer Hausdurchsuchung wurden Ectasy, «Christal» sowie kleinere Mengen Metamphetamin («Thai-Pillen») gefunden. (Archivbild) /


Dabei habe er auch das Bundesamt für Polizei (fedpol) bei verschiedenen Polizeisystemen beraten. Er sei vor seiner Anstellung in Zofingen nie im Kanton Aargau wohnaft gewesen.
Aus der Drogenaffäre will der Stadtrat Konsequenzen ziehen. Die Umstände der Anstellung des entlassenen Chefs der Regionalpolizei sollen untersucht werden. Er hatte sich gegen 25 Mitbewerber durchgesetzt und seine Arbeit am 1. August 2008 aufgenommen.
Bereits hat der Zofinger Stadtrat angekündigt, die Umstände der Anstellung des ehemaligen Chefs zu untersuchen. Der für das Ressort zuständige Stadtrat Herbert H. Scholl (FDP) war am Samstag zurückgetreten.