«Die Polizei sucht ihn», bestätigte Kristiina Herodes, Sprecherin der EU-Rechtsstaatsmission im Kosovo (EULEX), einen Bericht der «Mittelland-Zeitung». Gecajs Aufenthaltsort ist unklar. Es wird vermutet, dass er sich möglicherweise nach Albanien abgesetzt hat. Die St. Galler Behörden wollen Gecaj wegen Mordes vor Gericht bringen.
Noch im März 2008 hatte das Oberste Gericht im Kosovo, das damals noch unter UNO-Verwaltung stand, entschieden, Gecaj nicht an die Schweiz auszuliefern, da er zur Tatzeit Bürger Serbiens war. Im April dieses Jahrs kam das Gericht nun aber zu der Meinung, dass Ded Gecaj den Schweizer Justizbehörden überführt werden kann.
Lehrer der Tochter erschossen
Folco Galli, Sprecher des Bundesamts für Justiz, sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA, sollte Gecaj gefasst werden, müsste die Regierung Kosovos entscheiden, ob er an die Schweiz ausgeliefert wird.
Gecaj hatte 1999 Paul Spirig, den Lehrer seiner Tochter, in St. Gallen erschossen.



Ded Gecaj widersetzt sich dem Urteil und ist weiter auf der Flucht. /


Nach der Tat floh er in seine Heimat. Dort wurde er festgenommen. Er gestand die Tat und wurde 2000 zu vier Jahren Gefängnis verurteilt - wegen Totschlags. Gecaj kam aber nach ungefähr zwei Jahren wieder frei und tauchte in der Folge unter.
Sexuelle Übergriffe
Die St. Galler Staatsanwaltschaft stellte im Jahr 2005 ein Begehren um Auslieferung. 2007 wurde Ded Gecaj in seinem Haus festgenommen und in Auslieferungshaft gesetzt. Im Spätsommer letzten Jahres kam er wieder auf freien Fuss.
Gecaj soll auch wegen mutmasslicher Sexualdelikte an seiner Tochter zur Verantwortung gezogen worden. Das damals 14-jährige Mädchen hatte sich seinem Lehrer anvertraut.