In einem Interview mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Matin» sagte Darbellay, die Chancen der CVP auf einen zweiten Sitz im Bundesrat stünden gut.
Insbesondere auch deshalb, weil sich ein Zweikampf zwischen Schwaller und FDP-Präsident Fulvio Pelli abzeichne. In diesem Falle müssten sogar einige Freisinnige Lust haben, Schwaller zu wählen, sagte Darbellay.
SP-Präsident Christian Levrat wirft FDP und CVP derweil vor, sie würden «Buebetrickli» anwenden, um ihren Anspruch auf den frei werdenen Bundesratssitz rechnerisch zu begründen.
In Interviews mit der «Basler Zeitung» und der welschen Tageszeitung «Le Temps» kritisierte Levrat das Vorgehen von FDP und CVP als «unzulässig». Der SP-Präsident sprach damit die Argumentation der beiden Parteien an, die ihren Anspruch auf Couchepins Sitz mathematisch begründen.
Gemäss Christophe Darbellay kommt es zum Showdown zwischen Urs Schwaller und Fulvio Pelli. /

Christian Levrat kritisiert das Vorgehen von FDP und CVP als «unzulässig». (Archivbild) /

«Marginale» Unterschiede
Die CVP, die den kleineren Wähleranteil hat als die FDP, rechnet sich EVP und Grünliberale zu und kommt so auf einere grössere Fraktion als die FDP. Die FDP argumentiert mit ihrem höheren Wähleranteil, stellt aber zusammen mit den Liberalen die kleinere Fraktion als die CVP.
Levrats Fazit: Der Unterschied zwischen den beiden Parteien sei «nur marginal, sodass sich nun kein eindeutiger Anspruch von FDP oder CVP ableiten lässt». Deshalb könne es sich die SP diesmal leisten, nicht nach der Partei, sondern nach der Persönlichkeit der Kandidaten zu gehen.
Der Freiburger Nationalrat kritisierte auch den Streit um die Muttersprache der Kandidierenden. «Ich halte diese Diskussion für haarsträubend», sagte er. Es gehe nicht um die Sprache, sondern um eine wirksame Vertretung der Region.