Als Gründe nannte der teilverstaatlichte US-Konzern in einer Erklärung das sich seit Monaten «verbessernde Geschäftsumfeld» für GM und die Bedeutung der beiden europäischen GM-Töchter Opel und Vauxhall für die «globale Strategie» des Unternehmens.
Die deutsche Regierung, die den Verkauf an das Konsortium aus Magna und der russischern Sberbank befürwortet hatte, werde in Kürze über den Restrukturierungsplan für Opel informiert, hiess es weiter. Die Kosten bezifferte GM-Chef Fritz Henderson auf drei Milliarden Euro. GM werde bei der Sanierung mit der Europäischen Union zusammenarbeiten.
Roland Koch erzürnt
Der hessische Ministerpräsident Roland Koch, in dessen Bundesland das Opel-Stammwerk Rüsselsheim liegt, reagierte erzürnt. «Ich bin sehr betroffen und verärgert, dass die monatelangen Bemühungen, für Opel Europa eine möglichst gute Lösung zu finden, an GM gescheitert sind», erklärte der CDU-Politiker.
«Angesichts der negativen Erfahrungen der letzten Jahre mit der Unternehmenspolitik von GM mache ich mir grosse Sorgen um die Zukunft des Unternehmens und seiner Arbeitsplätze», sagte Koch weiter.
Überraschung in Detroit: Die globale Strategie von General Motors war ausschlaggebend. /


Er erwarte, dass GM den staatlichen Überbrückungskredit fristgemäss zum 30. November zurückzahle, «damit der deutsche Steuerzahler keinen Schaden nimmt».
Für Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt die Kehrtwende von GM einer Niederlage gleich. Sie hatte sich persönlich für den Investor Magna stark gemacht.
Kurz nach der Rede Merkels im Kongress
Der überraschende Entscheid von GM kam kurz nachdem die Kanzlerin die seltene Ehre erfahren hatte, vor beiden Häusern des US-Kongresses zu reden. Auch mit US-Präsident Barack Obama hatte sie gesprochen.
GM war nur durch Staatshilfen gerettet worden, die US-Regierung verfügt bei dem Konzern über entscheidenden Einfluss. Die US-Regierung erklärte jedoch, sie sei beim Entscheid nicht beteiligt gewesen.