«Es ist ein grosser Tag für uns», sagte BCU-Direktorin Jeannette Frey vor den Medien. Als erste Bibliothek französischer Sprache und als bis anhin einzige Schweizer Bibliothek stellte die BCU während zweier Jahre Google eine Auswahl an alten Büchern zur Erfassung zur Verfügung.
Ausgewählt wurden 100'000 Bücher bis zum Jahr 1870 oder älter. Grund für diese zeitliche Limite ist der Urheberschutz, der bei diesen Werken bereits erloschen ist. Dabei handle es sich sowohl um naturwissenschaftliche wie auch um literarische Werke, sagte Silvio Corsini, Konservator an der BCU. Ein grosser Teil davon sei Literatur aus der Romandie, sagte er weiter.
Philantroper Charakter des Projekts
Im August 2007 hatten Google und die BCU das Projekt gestartet.
Als einzige Schweizer Bibliothek stellte die BCU während zweier Jahre Google eine Auswahl an alten Büchern zur Erfassung zur Verfügung. /


Die Werke waren in ein Google-Center gebracht worden, wo sämtliche Seiten einzeln von Hand eingescannt wurden. Wo sich dieses Center befindet, wollte der Google-Verantwortliche, Philippe Colombet, «aus Sicherheitsgründen» nicht sagen - nur soviel: «Sie haben Europa nicht verlassen.»
Ebenso wenig wollte Colombet über die Kosten des Projekts sprechen. Auch auf die Frage, wie Google die Ausgaben amortisieren wolle, ging er nicht ein. Er betonte vielmehr den philantropen Charakter des Projekts: «Wir wollen die Werke allen zugänglich machen.»
Heute sind rund 12 Millionen erfasste Bücher in 42 Sprachen über Google abrufbar. Der Hauptbestand ist in Englisch, Französisch, Deutsch und Spanisch. Google arbeitet zurzeit mit rund 30 Universitäten zusammen - im deutschsprachigen Raum ist es etwa die Bayrische Staatsbibliothek in München.