Gegen den mutmasslichen Attentäter aus Nigeria wurde Anklage erhoben. Ein US-Richter las dem verletzten mutmasslichen Täter Umar Faruk Abdulmutallab im Spital von Michigan die Anklageschrift vor.
Demnach soll er versucht haben, den Airbus der Fluggesellschaft Delta-Northwest Airlines beim Landeanflug auf Detroit mit Hilfe des hochexplosiven Sprengstoffs PETN (Nitropenta oder Pentrit) in die Luft zu jagen.
Laut Anklageschrift hatte der 23-Jährige ausgesagt, er wollte den vermutlich in seine Unterwäsche eingenähten Sprengstoff mit Hilfe einer in einer Spritze mitgebrachten Chemikalie zur Explosion bringen. Dabei setzte er seine Kleidung und die Flugzeugwand in Brand, dann wurde er von Passagieren und Besatzung überwältigt.
Sohn des Ex-Ministers
Abdulmutallab ist der jüngste Sohn eines angesehenen nigerianischen Ex-Ministers und Bankiers. Zwischen 2005 und 2008 studierte er in London Maschinenbau.
Der Vorfall löste in den USA erneut eine Sicherheitsdebatte aus.
Obwohl der Mann auf einer Beobachtungsliste der USA stand, hatte er kein Flugverbot. (Archivbild) /


Mehrere Kongressvertreter kündigten für Januar Anhörungen unter anderem dazu an, wie der 23-jährige der Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden entgehen und schliesslich den Sprengstoff an Bord der Maschine schmuggeln konnte.
Auch US-Präsident Barack Obama hat eine Überprüfung der geltenden Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Obama habe zwei Untersuchungen gefordert, sagte sein Sprecher Robert Gibbs dem Sender ABC.
Methoden «mehrere Jahre alt»
Zum einen sollten die Listen mit Namen potenzieller Terrorverdächtiger geprüft werden. Zum anderen müsse geklärt werden, wie es dem Angreifer gelang, mit dem Sprengstoff am Körper in das Flugzeug zu steigen. Die geltenden Verfahren und Methoden seien «mehrere Jahre alt», sagte Gibbs.
Der Zwischenfall hat aber auch einen neuen Helden hervorgebracht: Den niederländischen Video-Produzenten Jasper Schuringa.
Im Fernsehen schilderte er, wie er auf den mutmasslichen Attentäter sprang, ihn niederrang und das Feuer löschte, bevor er ihn gemeinsam mit der Crew fesselte und von den anderen Passagieren isolierte. Im Internet erreichte Schuringa schon nach kurzer Zeit Kultstatus.