Für Anfang Woche sei vor einem Bezirksgericht in Detroit eine Anhörung angesetzt worden, da die US-Behörden eine DNA-Probe des 23-jährigen Nigerianers verlangten. Ihr Mandant werde voraussichtlich aber nicht vor Gericht erscheinen.
Abdulmutallab hatte laut Anklageschrift am Freitag versucht, einen Airbus mit fast 300 Menschen an Bord beim Landeanflug auf Detroit mit Hilfe des hochexplosiven Sprengstoffs PETN in die Luft zu sprengen. Dabei setzte er seine Kleidung in Brand und wurde anschliessend von Passagieren überwältigt.
Abdulmuttallab soll neusten amerikanischen Medienberichten zufolge aus einer höheren nigerianischen Familie stammen. Er besuchte Eliteschulen wie «The British International School» in Westafrika und eine Universität in London. Sein Spitzname sei «Papst» gewesen.



Das Gefängnis in Milan bei Detroit. /




Eine undatierte Foto-Aufnahme von Umar Faruk Abdulmuttalab. /


Welcher Einfluss ihn dazu trieb, ein Flugzeug-Attentäter zu werden, ist noch unklar.
Gab es Komplizen?
Die Ermittler prüfen, ob Abdulmutallab während seines dreijährigen Studiums in London Kontakte zu anderen Extremisten aufgenommen hat. Es bestehe der Verdacht, dass der Nigerianer seine Terrorattacke ursprünglich von Grossbritannien aus starten wollte, was wegen eines verweigerten Visums dann aber nicht möglich gewesen sei.
Die Ermittler prüfen desweiteren, ob der mutmassliche Täter einen Komplizen hatte. Die niederländische Militärpolizei geht Angaben von Mitreisenden nach, die den Nigerianer vor dem Abflug am Amsterdamer Flughafen mit einem anderen Mann gesehen haben wollen.
Laut Zeugenaussagen soll es sich um einen grossen, gut gekleideten etwa 50-Jährigen gehandelt haben. Er habe sich dafür eingesetzt, dass der Attentäter auch ohne Pass an Bord der Maschine der Northwest Airlines nach Detroit gelassen werde.
Nicht durch die Passkontrolle gegangen
Die Militärpolizei hatte bereits erklärt, der Nigerianer sei nach seiner Ankunft aus dem nigerianischen Lagos nicht durch die Passkontrolle gegangen. Dennoch sei es unwahrscheinlich, dass er vor dem Einstieg in das Flugzeug in die USA nicht an einer anderen Stelle kontrolliert worden sei.
Der 23-Jährige Umar Faruk Abdulmutallab hatte am ersten Weihnachtsfeiertag ein hochexplosives Pulver in die Maschine gebracht, das er kurz vor der Landung zur Explosion bringen wollte. Er konnte jedoch überwältigt werden.