Die Kommunikation in Haiti sei sehr schwierig. Die Strassen seien blockiert und der Zugang zum Flughafen sei nur beschränkt möglich, sagte Toni Frisch, der stellvertretende Leiter der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), gegenüber dem Westschweizer Radio RSR. So mache es keinen Sinn, 60 bis 100 Rettungspersonen aufzubieten.
Nach Abklärungen mit der UNO und mit Partnerorganisationen sei jedoch beschlossen worden, 18 Experten der Humanitären Hilfe des Bundes in das Katastrophengebiet zu entsenden. Gemeint sind Fachleute für Logistik, Sicherheit, Wasserversorgung und Notunterkünfte.
Sie sollen am Donnerstag in die Erdbebenregion aufbrechen, wie das das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte. Bereits am Morgen flog ein Vorausdetachement mit fünf Experten in Richtung Haiti ab, um den Einsatz vorzubereiten.
Gemeinsam mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) wird zudem die Lieferung von Medikamenten, Plastikplanen und Hygiene-Sets vorbereitet.
Eine Krankenschwester, drei Piloten und sieben Mitglieder des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe seien an Bord. /


Diese Hilfsgüter sollen am Freitag nach Haiti gebracht werden.
Keine Hinweise auf Schweizer Opfer
Die haitianische Regierung geht von Tausenden oder sogar Hunderttausenden Toten aus. Das EDA hatte keine Hinweise auf Schweizer Opfer. Auf der Karibikinsel leben rund 150 Schweizer Bürger.
Schweizer Hilfe für Haiti ist auch von Seiten der Hilfswerke unterwegs. Die Glückskette sprach 2,5 Millionen Franken. Das SRK, einer der Partner der Glückskette, will in den nächsten Tagen ein fünfköpfiges Logistik-Team vor Ort schicken.
Frisch hat eine Verstärkung der Schweizer Hilfe für Haiti angekündigt. «Ich gehe von einem mehrjährigen Engagement aus», sagte Frisch in der «Rundschau» des Schweizer Fernsehens.
«Ich gehe davon aus, dass wir sicher mehrere Jahre in der Nothilfe, der Überlebenshilfe, dem Wiederaufbau und auch der Prävention von Naturkatastrophen in Haiti tätig sein werden», sagte Frisch. Das verheerende Erdbeben sei für das bitterarme Land der «Supergau».