Das sagte Toni Frisch, Chef des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH), in Bern.
Es werde mehrere Jahre dauern, bis sich Haiti vom schweren Erdbeben erholt haben werde. Das arme Land werde weiter auf die Hilfe der internationalen Gemeinschaft angewiesen sein.
«Wir haben ein Büro in Haiti und sind seit Jahren im Land tätig. Unsere Leute konnten bereits mit der Hilfe für die vom Erdbeben betroffenen Menschen beginnen», sagte er.
Einreise auf dem Landweg
Am Morgen war eine Gruppe von 12 Experten von Zürich in Richtung Dominikanische Republik abgeflogen. Von dort wollte das Team auf dem Landweg in das benachbarte Haiti reisen.
Die Spezialisten werden sich vor allem mit Wasser- und medizinischer Versorgung sowie mit Notunterkünften befassen, wie Frisch sagte. Ein sechsköpfiges Abklärungsteam war bereits in der Nacht zuvor im Katastrophengebiet eingetroffen.
In Port-au-Prince wurden durch das Erdbeben ganze Quartiere zersört. /

Laut SKH-Chef Toni Frisch wird Haiti noch mehrere Jahre auf Hilfe angewiesen sein. (Archivbild) /


Frisch bedauerte, dass zuvor ein 70-köpfiges Rettungsteam nicht in das Erdbebengebiet habe geschickt werden können. Dies deshalb, weil die Helfer kaum rechtzeitig - spätestens 48 Stunden nach dem Erdbeben - hätten vor Ort sein können.
Unterstützung für Schweizer Botschaft
Nach Angaben des Sprechers des Eidg. Departments für auswärtige Angelegenheiten (EDA), Georg Farago, reisen mit den Experten auch vier Mitglieder des EDA-Interventionspools bei Krisen nach Haiti.
Die Diplomaten, die aus Bern, Paris und Lima anreisten, sollen das Team der Schweizer Botschaft in der haitianischen Hauptstadt verstärken. Dieses versucht, die in Haiti bei der Botschaft gemeldeten 178 Schweizerinnen und Schweizer zu erreichen.
Nationaler Sammeltag
Zurzeit stelle das SKH in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Roten Kreuz (SRK) eine Lieferung von Hilfsgütern in Höhe von 800'000 Franken bereit, sagte Frisch.
Die Glückskette organisiert am 21. Januar einen nationalen Sammeltag zugunsten der Erdbebenopfer. Bis am Nachmittag erhielt die Organisation bereits Spendenzusagen in der Höhe von 615'000 Franken.