Zudem sei mit der Verteilung einer ersten Lieferung von Hilfsgütern begonnen worden, sagte Toni Frisch, Chef der Humanitären Hilfe, vor den Medien in Bern. Die Lieferung für 10'000 bis 15'000 Menschen umfasst Nothilfe-Kits, medizinisches Material, Medikamente, Mehrzweckplanen zum Bau erster Notunterkünfte, Moskitonetze und Generatoren.
Am Montagmittag soll ein zweite Maschine von Zürich nach Santo Domingo (Dominikanische Republik) fliegen. Die Hilfsgüter werden dann auf dem Landweg nach Port-au-Prince gebracht.
Zudem reisen weitere Spezialisten in die Krisenregion. Ab nächster Woche werden laut Frisch 50 Personen vor Ort im Einsatz sein. Neben dem staatlichen Universitätsspital sollen auch weitere Kliniken im Land unterstützt werden.
Experten werden versuchen, das Verteilnetz der grössten Trinkwasserfirma des Landes wieder aufzubauen und Kontrollen zum Grad der Wasserverschmutzung durchführen. Zudem kommen Schweizer Spezialisten voraussichtlich beim Aufbau von Lagern für Obdachlose zum Einsatz.
Die Schweizer Hilfe erreicht allmählich die Opfer der Katastrophe. (Archivbild) /


Personell unterstützt wird auch die UNO-Krisenkoordination in Port-au-Prince.
4,5 Millionen Franken hat der Bund bereits an Geldern für die Soforthilfe freigemacht, davon rund 2 Millionen für den Schweizer Hilfseinsatz. Mit dem Rest wurde die Arbeit des Schweizerischen Roten Kreuzes, des Welternährungprogramms und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) unterstützt. «Ich gehe davon aus, dass sich die Gelder noch bedeutend erhöhen», sagte Frisch.
Bei der Glückskette sei die Zweimillionengrenze überschritten worden, sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Mehrere Schweizer Hilfswerke sind vor Ort im Einsatz.
Such nach vermissten Schweizern
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) sucht im Katastrophengebiet weiterhin fieberhaft nach vermissten Schweizern. Bislang sei es gelungen, 160 Personen zu kontaktieren, sagte Botschafter Markus Börlin. Noch immer werde aber nach rund 40 Personen gesucht.