Die US-Missionare hätten am Samstag das Land mit 33 Kindern ohne die nötigen Genehmigungen verlassen wollen, berichtete der Sender Radio Metropole in Port-au-Prince. Sicherheitskräfte hatten sie an der Grenze zur Dominikanischen Republik aufgegriffen.
Missionare als Menschenhändler?
Es soll sich um eine christliche Gruppe handeln, die die Kinder zunächst ins Nachbarland bringen wollte. Unklar ist, ob sie die Kinder zur Adoption vermitteln wollten. Einige der Kinder im Alter von wenigen Monaten bis zu 14 Jahren sollen noch Familien haben.
Haitianische Kinder werden Opfer von Menschenhändlern, die das Chaos ausnutzen. /


Die Kinder wurden zunächst in ein SOS-Kinderdorf in Santo bei Port-au-Prince gebracht.
Eine gute Nachricht kam aus Washington: Ein Sprecher des Weissen Hauses teilte mit, die USA wollten die ausgesetzten Evakuierungsflüge aus Port-au-Prince wieder aufnehmen. Die US-Evakuierungsflüge nach Florida waren am Mittwoch ausgesetzt worden, weil nicht geklärt war, wer die Behandlung der Verletzten bezahlt.
Spitäler an Grenzen der Belastbarkeit
Zuvor hatte sich der Gouverneur Floridas bei der Regierung in Washington darüber beklagt, dass die Spitäler an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geraten seien. Crist forderte ausserdem, Bundesmittel freizugeben sowie zusätzliches Personal. Auch solle es Evakuierungsflüge in andere US-Staaten geben.
Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen startete derweil am Sonntag einen neuen Versuch, in einer grossangelegten Aktion Lebensmittel zu verteilen. An der Verteilungsaktion der Lebensmittel des WFP sind zahlreiche internationale Hilfsorganisationen beteiligt.