Harald Tappeiner / Quelle: news.ch / Mittwoch, 19. Mai 2010 / 16:00 h
«Wir haben noch keine Informationen, dass Daten unserer Kunden aufgezeichnet wurden», sagte Swisscom-Sprecher Olaf Schulze.
Das von Swisscom gelieferte WLAN-Modem ist laut Schulze so gesichert, dass ein Abhören unmöglich ist, wenn man mit dem Auto vorbeifährt. Allerdings verwenden User auch artfremde Router, welche nicht gesichert sind, wie Schulze betont.
Entschlüsselte Netze gefährdet
Als sicher gilt das Drahtlosnetz nur, wenn der Kunde seinen Router nicht entschlüsselt.
Offene Netze sind auch in der Schweiz gefährdet. /


Mit der Entschlüsselung kann der Benutzer zum Beispiel seinen Besuchern oder Gästen einen passwortfreien Zugang zum Drahtlosnetz ermöglichen. Dieses lässt sich ohne viel Aufwand auf der Swissom-Homepage konfigurieren.
Auch Konkurrent Sunrise kann laut Sprecherin Sevgi Gezici nicht ausschliessen, dass Kunden von der Abhörung personenbezogener Daten betroffen sind. Denn auch bei Sunrise ist eine Entschlüsselung möglich.
«Viel Know-How nötig»
«Entschlüsselte» oder «offene Netze» sind grundsätzlich gefährdet. Es brauche aber sehr viel Fachwissen und Know-How, um die Daten in solchen Drahtlosnetzen aufzuzeichnen, erklärte Swisscom-Sprecher Schulze.
Dass Google ein umfangreiches Know How besitzt, hat der IT-Konzern bereits mehrfach bewiesen.
Datenschützer fordert Untersuchung
Unterdessen verlangte der Präsident der Schweizer Datenschutzbeauftragten, Bruno Baeriswyl, dass eine unabhängige Datenschutzbehörde die Google-Datenverarbeitung unter die Lupe nimmt.
Nach Angaben des Konzerns erfolgte das Mitschneiden aufgrund eines Programmierfehlers und sei versehentlich erfolgt.
Laut deutschen Medienberichten hat Google überdies bestätigt, dass es für den Street View nicht nur Fotos der Gebäude schiesse, sondern die Häuser auch per Laser scanne.