Etwa 300'000 Menschen mussten nach Angaben der Behörden ihre Häuser und Höfe verlassen, nachdem der Fluss Indus in der Nähe der Stadt Thatta am Freitag einen Deich durchbrochen hatte.
Wenn der Damm nicht wieder geschlossen werden könne, drohe der Stadt die Überflutung, sagte ein Vertreter der Behörden. «Boote, Busse, Helikopter - wir setzen alles ein, um die Leute in Sicherheit zu bringen.» Viele Einwohner hätten Thatta bereits verlassen. Mit ihnen mussten Menschen aus anderen überfluteten Regionen weiterziehen, die in die Stadt geflüchtet waren.
Der Indus ist wegen der andauernden Monsunregen zu kolossaler Breite angeschwollen: Der Fluss, der Pakistan von Norden nach Süden durchströmt, ist stellenweise zehn Kilometer breit, wo er normalerweise einige hundert Meter ausmacht.
Flucht nach Karachi
Bereits am Donnerstag hatte der Indus mehrere Dämme durchbrochen. Auch die Städte Sujawal, Daro und Mirpur Batoro wurden evakuiert, Hunderttausende brachten sich in Sicherheit.
Fluten wüten in Pakistan, bisher starben 1600 Menschen. /


Wie ein Sprecher der örtlichen Verwaltung mitteilte, suchen viele Menschen Schutz auf Anhöhen in der Region. Zehntausende Flüchtlinge hätten sich mit ihren Habseligkeiten auf den Weg in die 100 Kilometer westlich gelegenen Hafenmetropole Karachi gemacht.
Nach Angaben der UNO sind von den Überschwemmungen landesweit mehr als 17 Millionen Menschen betroffen. Etwa die Hälfte davon ist auf Hilfe angewiesen. Rund ein Fünftel des Territoriums wurde überschwemmt, etwa 1600 Menschen starben.
Grosse Teile der Ernte sind zerstört. Die Regierung erwägt deshalb, den geplanten Export von zwei Millionen Tonnen Weizen zu stoppen, um die Gefahr einer Hungersnot zu verringern.