Wie das Bundesamt für Energie (BFE) und der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) am Freitag an einer gemeinsamen Medienkonferenz bekanntgaben, musste der Endkonsument im Jahr 2009 für eine Kilowattstunde (kWh) Strom im Schnitt 15,2 Rappen bezahlen. Vom Gesamtpreis entfielen 4,24 Rappen auf Steuern und Abgaben, was 27,9 Prozent des Strompreises entspricht.
Zwei Jahre vorher, also vor der Strommarktliberalisierung, hatte der durchschnittliche Strompreis 5 Prozent tiefer bei 14,5 Rp./kWh gelegen. Der Anteil für Steuern, Wasserzinsen, Konzessionsgebühren, Gewinnablieferung und andere Abgaben machte 3,75 Rappen oder 25,8 Prozent aus.
Hauptgrund für die Zunahme ist die Einführung der kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV). Mit der KEV fördert die Eidgenossenschaft die Produktion von erneuerbaren Energien.
Ausnahmefall Bern
BFE-Direktor Walter Steinmann zeigte sich froh darüber, dass es gegenüber 2007 keine grossen Veränderungen gegeben habe.
Die öffentlichen Abgaben machen gemäss Studie rund einen Viertel des Strompreises aus. /


In der Debatte über die steigenden Strompreise seien vor zwei Jahren gerade auch Gemeinden der Abzockerei bezichtigt worden.
Den Kommunen - etwa der Stadt Bern - sei vorgeworfen worden, im Sog der steigenden Strompreise die Abgaben an das Gemeinwesen zu erhöhen. Wie die nach 2007 zum zweiten Mal durchgeführte Studie zeige, sei Bern aber ein Ausnahmefall gewesen.
In Bern habe die Tariferhöhung jedoch keinen Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anpassung der Konzessionsabgabe gehabt. Die Erhöhung sei zudem vom Verwaltungsgericht als angemessen beurteilt worden, präzisierte Steinmann nach der Medienkonferenz.
Klar sei gleichzeitig, dass es zwischen den Gemeinden deutliche Unterschiede gebe. Gemäss einer Studie der Elektrizitätskommission betragen die Abgaben in der Stadt Basel im laufenden Jahr 6,15 Rp./kWh. In Schaffhausen, Freiburg, Glarus oder Walenstadt soll es gar keine geben.