Es sei von Anfang an klar gewesen, dass die Urheber des DDOS-Angriffes (Denial of Service) nur sehr schwierig zu finden seien, bestätigte FDP-Sprecher Noé Blancpain eine Meldung von Radio Zürisee vom Dienstag. «Wenn wir die Täter nicht finden, bringt eine Anzeige gegen Unbekannt wenig.»
CVP: Problem der gesamten Wirtschaft
Ähnlich tönt es bei der CVP: Eine Anzeige sei nicht zielführend, sagte Generalsekretär Tim Frey auf Anfrage. Das Problem der DDOS-Angriffe betreffe die gesamte Schweizer Wirtschaft. Es sei deshalb wichtiger, sich Gedanken über regulatorische Massnahmen zu machen und über eine Aufstockung der Ermittlungsstellen.
Für die SP hat eine Anzeige laut ihrem Sprecher Jean-Yves Gentil derzeit ebenfalls keine Priorität. Schliesslich sei am Wochenende Abstimmung, sagte er.
Die Angreifer seien schwer zu finden. /


Ob die auf eine Anzeige verzichte, habe sie aber noch nicht endgültig entschieden.
Die Melde- und Analysestelle Informationssicherung (MELANI) konnte am Dienstag keine Angaben zu den möglichen Urhebern oder Gemeinsamkeiten der Angriffe machen, wie Leiter Pascal Lamia sagte. Bisher habe MELANI von den Parteien die erforderlichen Log-Auswertungen nicht erhalten.
Vier Angriffe hintereinander
Nur mit diesen Daten lasse sich herausfinden, ob die Angriffe einen Zusammenhang hatten und ob sie von derselben IP-Adresse aus erfolgten. Die Parteien sind laut Lamia nicht verpflichtet, diese Daten zu liefern. CVP-Generalsekretär Frey sagte dazu, man sei in Kontakt mit MELANI.
Die DDOS-Angriffe ereigneten sich während gut einer Woche. Zunächst war die SP attackiert worden, danach die CVP, dann die FDP und schliesslich die SVP. Bei einem Denial-of-Service-Angriff handelt es sich um eine mutwillig oder unfreiwillig herbeigeführte Überlastung einer Website.