Am meisten Menschen verloren im Januar 2010 bei dem Erdbeben in Haiti ihr Leben. Dabei starben nach Berechnungen des Rückversicherers Swiss Re 222'000 Menschen. Überschwemmungen in China und Pakistan forderten im Sommer 6225 Menschenleben. Und in Russland kamen in der Hitzewelle 15'000 Menschen um - so viele wie 2009 im gesamten Jahr.
Insgesamt entstand durch Katastrophen ein volkswirtschaftlicher Schaden von 222 Mrd. Dollar, gegenüber 63 Mrd. Dollar im Jahr 2009, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie von Swiss Re zeigt.
Obwohl für den grössten Teil der Schäden - wie beispielsweise für das Erdbeben in Haiti - kaum Versicherungsschutz bestand, stiegen auch die Kosten der Versicherer. Die Versicherungsbranche zahlte in den ersten elf Monaten 2010 zur Deckung der weltweit entstanden Sachschäden 36 Mrd. Dollar. Das sind 34 Prozent mehr als noch 2009.
Naturkatastrophen kosteten die Versicherer bislang 31 Mrd.
Erdbeben in Haiti. /


Dollar, während durch menschliche Aktivitäten ausgelöste Ereignisse zu Schäden von 5 Mrd. Dollar führten. Dies liege im Rahmen des 20-jährigen Durchschnitts, weil dieses Jahr die Hurrikanschäden in den USA ungewöhnlich tief ausfielen.
Teures Erdbeben in Chile
Am tiefsten in die Kasse greifen mussten die Versicherer für das Erdbeben in Chile im Februar, das mit 8 Mrd. Dollar ins Gewicht fiel. Das Erdbeben in Neuseeland im November schlug für die Versicherer mit rund 2,7 Mrd. Dollar zu Buche, ähnlich teuer war der Wintersturm Xynthia in Westeuropa (2,8 Mrd. Dollar).
Die Kosten der Ölkatastrophe am Golf von Mexiko schätzt die Rückversicherungsgesellschaft auf eine Mrd. Dollar. Diese Summe sei aber noch sehr unsicher, da die Haftpflichtschäden noch nicht berücksichtigt seien. Insgesamt werde der Schaden höher ausfallen.