Zu dem Schluss kommt eine neue Medienuntersuchung, bei der das Shopping-Verhalten von mehr als 1,6 Mio. Verbrauchern analysiert wurde. Ohne dass die Besucher von Internetseiten grosser Ladenketten es merkten, untersuchte der Internetriese Yahoo zwei Monate lang ihr Kaufverhalten.
Trickreiche Studie
Die Auswertung der erhobenen Daten durch die beiden Yahoo-Ökonomen David Reiley und Randall Lewis hat ergeben, dass Verbraucher, die gezielt mit Werbung berieselt wurden, im Schnitt um fünf Prozent mehr Geld für Waren ausgaben. Die beiden Autoren machten sich bei ihren Untersuchungen einen Trick zunutze. Denn die analysierten Konsumenten besassen nicht nur eine Kundenkarte eines bestimmten Einzelhändlers, sondern auch einen Yahoo-Account.
Da die beiden Forscher sowohl Zugriff auf die Kundenkarte als auch auf den Yahoo-Account hatten, konnten sie rund 80 Prozent der Probanden gezielt immer wieder Anzeigen der Ketten auf den Bildschirm schicken, sobald sie auf den Yahoo-Internetseiten unterwegs waren.
Web-Einkauf: Kunden geben durch Werbung um fünf Prozent mehr aus. /


Die restlichen 20 Prozent dienten lediglich zu Vergleichszwecken. Anhand der Kundenkarten liess sich anschliessend relativ einfach überprüfen, wer die beworbenen Produkte erworben hatte.
Lang anhaltende Wirkung
Online-Werbung ist inzwischen zu einem Milliardengeschäft geworden - aus gutem Grund. Denn wie die beiden Studienautoren zeigen, spielte es beim Experiment eine untergeordnete Rolle, ob die User das Online-Werbebanner angeklickt hatten. Rund 80 Prozent der Käufer hatten nicht auf die Werbung reagiert als diese vielmehr wahrgenommen. Der Effekt blieb bei vielen Kunden auf Dauer. Selbst vier Wochen später blieb das Shopping-Verhalten verändert.