Ein ranghoher libyscher Beamter hatte zuvor die NATO beschuldigt, mit verstärkten Luftangriffen einen Vormarsch der Aufständischen auf die Hauptstadt Tripolis vorzubereiten. Der stellvertretende libysche Aussenminister Chaled Kaim sagte der Nachrichtenagentur AP, die NATO befinde sich in der Endphase der Luftangriffe.
Der geplante Vorstoss auf Tripolis werde jedoch scheitern, sagte Kaim weiter. Zivilpersonen müssten den Preis dafür bezahlen. «Das Ziel dieser Angriffe ist es, den Rebellen dabei zu helfen, vorzustossen», sagte Kaim. «Aber ich versichere Ihnen, es wird ein weiterer Misserfolg für sie (die NATO) sein.»
Die intensivierten Luftangriffe der NATO konzentrierten sich auf zivile Infrastruktur und Polizeikontrollpunkte sowie darauf, die Rebellen mit zusätzlichen Waffen zu versorgen, sagte Kaim. Die NATO erklärte, sie habe bei Luftangriffen Ausrüstung getroffen, die zur Wiederauftankung von Militärfahrzeugen der libyschen Regierung genutzt worden sei.
Die libyschen Rebellen mussten bei den Gefechten schwere Verluste hinnehmen. /

Viele Tote
Die libyschen Rebellen mussten bei den Gefechten vor der von ihnen gehaltenen Stadt Misrata am Mittwoch schwere Verluste hinnehmen. Soldaten Gaddafis feuerten mehr als 500 Raketen auf Rebellenstellungen nahe der Stadt Slitan ab.
Nach Angaben eines Arztes wurden 18 Rebellen und zwei Zivilpersonen getötet, darunter ein zwölfjähriges Mädchen. 30 weitere Menschen seien verletzt worden.
Die Rebellen übernahmen am Mittwoch neben Kawalisch auch die Kontrolle über das Dorf Kikla im Nafussa-Gebirge, wie ein Mitglied des örtlichen Militärrates mitteilte. Die Aussage Kaims, wonach die Rebellen inzwischen aus Kawalisch zurückgedrängt worden seien, konnte nicht sofort bestätigt werden.
Die Rebellen kontrollieren inzwischen einen Grossteil des im Nordwesten von Libyen gelegenen Nafussa-Gebirges. Die meisten von den Rebellen gehaltenen Gebieten liegen im Osten des Landes.