Bemerkbar macht sich das in der Zeit rund um Ferragosto, den Feiertag Mariä Himmelfahrt am 15. August, der traditionell gern zum Anlass für zweiwöchige Ferien genommen wird. Statt «wegen Ferien geschlossen» heisst es in zahlreichen Geschäften nun «wegen Krise geöffnet».
«Die Einnahmen sind bei uns stark zurückgegangen und ich muss mein Lokal auch im August offen halten. Im vergangenen Jahr hatte ich mir noch zehntägige Ferien gegönnt, dieses Jahr muss ich unbedingt arbeiten», berichtete der Inhaber eines Cafes in Rom.
In der italienischen Hauptstadt sind 70 Prozent der Geschäfte geöffnet.
Statt in die Ferien gehen die Italiener dieses Jahr zur Arbeit. /


Die Massenflucht aus den heissen Grossstädten an Strände und ins Gebirge hat sich abgeschwächt.
Vorteile für Städtetouristen
Die Italiener verbringen ihre Ferien in diesem Jahr häufiger in der Nebensaison. Soziologen und Meinungsforscher führen die allmähliche Abkehr von alten Gewohnheiten vor allem auf wirtschaftliche Zwänge zurück - Sorgen um Arbeitsplätze, angekündigte zusätzliche Steuern, hohe Benzinpreise.
Am Ferragosto-Wochenende werden dennoch geschätzte zehn Millionen Italiener auf den Autobahnen zu ihrem Ferienziel unterwegs sein. Es ist mit Staus zu rechnen. In Rom und Mailand können sich Städtetouristen während dieser Zeit dann über freie Parkplätze freuen, auch Busse und U-Bahnen sind ausnahmsweise nicht überfüllt.