Es sei mit Preiserhöhungen von 7 Prozent zu rechnen, schreibt das Bundesamt für Verkehr (BAV) in einem Communiqué vom Mittwoch. Die sogenannte Trassenpreiserhöhung ist laut BAV aber nur eine der Ursachen, die in den nächsten Jahren zu den von den Bahngesellschaften bereits in Aussicht gestellten Preisaufschlägen führt. Der grösste Teil der Preissteigerungen sei auf Eigenbedürfnisse der Bahnen sowie die Teuerung zurückzuführen.
Mit dem Trassenpreis übernehmen Bahngesellschaften die Kosten, welche aus der Benutzung des Schienennetzes zu einer bestimmten Zeit entstehen. Verschiedene Entwicklungen in den letzten Jahren haben laut Bundesrat dazu geführt, dass die heutigen Trassenpreise die Kosten nicht mehr decken.
Laut BAV führt der Mehrverkehr auf den Schienen zu einer höheren Auslastung, aufwändigerer Planung, kürzeren Unterhaltsintervallen und damit wesentlich höheren Unterhalts- und Erneuerungskosten. Hinzu komme die Teuerung, welche in den vergangenen Jahren nicht auf die Trassenpreise überwälzt worden sei.
Durch höhere Preise für die Bahngesellschaften will der Bund die Bahninfrastruktur verbessern. /

Grenzkosten nicht mehr gedeckt
Aktuelle Berechnungen hätten bestätigt, dass die Grenzkosten angestiegen seien. Von Gesetzes wegen müssen die Bahngesellschaften über den Trassenpreis aber diese Kosten decken. Eine Erhöhung der Trassenpreise sei deshalb zwingend, schreibt das BAV.
Vollzogen wird die Trassenpreiserhöhung über eine Revision der Netzzugangsverordnung. Der Bund setzt dabei auf ein Modell, bei dem die Preise nach verschiedenen Kriterien differenziert werden. Für Züge, die zu Stosszeiten verkehren, muss etwa mehr bezahlt werden als für Züge zu Randzeiten.
Auch ein Lärmbonus kommt zum Tragen: Wer geräuscharmes Rollmaterial einsetzt, soll weniger bezahlen als wer Züge einsetzt, die sehr laut sind. Und wer Rollmaterial einsetzt, das die Bremsenergie zurückgewinnt und in die Fahrleitung einspeist, soll für diese Energieeffizienz mit einem tieferen Preis belohnt werden.