Die «Roten Benachrichtigungen» seien an alle 188 Mitgliedsstaaten von Interpol geschickt worden, teilte die in Lyon ansässige internationale Polizeiorganisation am Freitag mit. Dies sei auf Bitten des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) in Den Haag geschehen.
Interpol sagte dem Strafgerichtshof die volle Unterstützung bei der Suche zu. Generalsekretär Ronald Noble nannte Mitteilungen «ein starkes Werkzeug».
IStGH-Chefankläger Luis Moreno-Ocampo wirft Gaddafi und seinen beiden Verbündeten Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor - darunter Hunderte Morde, massive Angriffe auf Zivilisten und Massenvergewaltigungen zur Niederschlagung des Aufstands gegen das Regime. Das sogenannte Weltstrafgericht hatte deswegen bereits am 27.
Muammar al-Gaddafi. /


Juni internationale Haftbefehle ausgestellt.
Spezialeinheit sucht Gaddafi
Zugleich stellten die neuen Machthaber in Libyen nach eigenen Angaben eine Spezialeinheit für die Jagd auf den gestürzten Revolutionsführer auf. Der Verband bestehe aus mehr als 200 speziell ausgebildeten Soldaten, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija unter Berufung auf einen Sprecher des Militärrates.
Unterstützt wird die Einheit nach Informationen französischer und amerikanischer Geheimdienstkreise von westlichen Ländern. So würden verdächtige Telefonate über Satellit darauf überprüft, ob sie von Gaddafi stammten und seinen Aufenthaltsort ermitteln lassen. Kleine CIA-Teams unterstützten zudem die Jagd nach Gaddafi.
Gaddafi wird noch in Libyen vermutet, sein Aufenthaltsort gilt als unbekannt.