Die Haus- und Kinderärzte anerkennten die Bestrebungen des Bundesrates, die Hausarztmedizin zu fördern, heisst es in einer Medienmitteilung vom Freitag. Dennoch werde der am 16. September präsentierte Gegenentwurf den Anliegen der Initiative nicht gerecht.
Insbesondere werde die Steuerfunktion des Haus- und Kinderarztes nicht klar ersichtlich. An einer gemeinsamen Sitzung am Donnerstag in Bern habe man sich deshalb gegen einen Rückzug der Initiative entschieden.
Dem Initiativkomitee zufolge, nimmt der Gegenvorschlag die Problematik kaum auf. /

Weiterbildung komme zu kurz
In der bundesrätlichen Botschaft fehlten konkrete Massnahmen zur Verbesserung der Aus- und Weiterbildung und der Berufsausübung, damit die Haus- und Kinderärzte auch in Zukunft die Bevölkerung optimal medizinisch betreuen könnten.
Der Bundesrat schlage zwar diverse Sofortmassnahmen vor, es fehle aber Wichtiges, beispielsweise ein adäquater Labortarif oder die gesicherte gesamtschweizerische Finanzierung der Praxisassistenzstellen.
Der Bundesrat fokussiert im direkten Gegenvorschlag nicht auf die Hausärzte, sondern allgemeiner auf die Grundversorgung. Die Hausärzte spielten eine wichtige Rolle, aber sie seien Teil eines Ganzen, hatte Gesundheitsminister Didier Burkhalter vor den Medien erklärt.
Die Volksinitiative «Ja zur Hausarztmedizin» fordert, dass Bund und Kantone für eine ausreichende, allen zugängliche, fachlich umfassende und qualitativ hochstehende medizinische Versorgung der Bevölkerung durch Hausärzte sorgen müssen.