Die Tunesier sollten «ohne Furcht» ihre Stimme abgeben, erklärte Essebsi in einer vom Fernsehen ausgestrahlten Rede. Die Rede wurde während der letzten Kabinettssitzung vor der Wahl aufgezeichnet.
Neun Monate nach dem Sturz und der Flucht des langjährigen Machthabers Zine Al-Abidine Ben Ali ins saudiarabische Exil werde Tunesien «allen beweisen, dass die Demokratie gelingen kann». Es werde kein Machtvakuum geben, da die Übergangsregierung die Amtsgeschäfte vorerst weiterführen werde, sagte Essebsi.
Béji Caïd Essebsi hofft auf Wahlen «ohne Furcht». /


Mit der Abstimmung soll in dem nordafrikanischen Land ein neues politisches Kapitel aufgeschlagen werden. Die 217 Abgeordneten sollen eine neue Verfassung ausarbeiten, aber auch einen neuen Staatschef wählen, der dann den Chef einer Übergangsregierung ernennen soll. Rund einhundert Parteien bewerben sich um die 217 Mandate.
Umfragen, deren Aussagekraft nicht gesichert ist, sehen die islamistische Ennahda-Partei vorne. Mehrere andere Parteien, auch die möglicherweise zweitplatzierte Demokratisch-Progressive Partei (PDP) von Ahmed Néjib Chebbi, haben eine Zusammenarbeit mit der Ennahda ausgeschlossen.