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Ära Ackermann endet mit Hauptversammlung der Deutschen BankFrankfurt - Der scheidende Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, hat sich nach zehn Jahren von den Aktionären verabschiedet. Auf seiner letzten Hauptversammlung in der Frankfurter Festhalle sprach der Schweizer am Donnerstag von einem «Tag der Wehmut, vor allem aber der Freude».knob / Quelle: sda / Donnerstag, 31. Mai 2012 / 16:15 h
Mit stehendem Applaus feierten die Aktionäre den abtretenden Bankchef. Der ebenfalls scheidende Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Clemens Börsig hatte zuvor Ackermanns Verdienste um die Bank gelobt. Dank seiner strategischen Entscheidungen sei sie «als Gewinnerin aus der Finanzkrise» hervorgegangen.
«Dies ist eine Bilanz, die allergrössten Respekt verdient», sagte Börsig. Nun gehe mit dem Rücktritt Ackermanns eine Epoche zu Ende. Sichtlich bewegt nahm der 64-Jährige die Ovationen der Aktionäre entgegen, wischte sich gar Tränen der Rührung aus den Augen.
Ackermann selbst stellte sich vor den Aktionären ein gutes Zeugnis ein. Er musste zwar einräumen, dass er den herbeigesehnten Zehn-Milliarden-Euro-Gewinn 2011 wegen der Verwerfungen an den Finanzmärkten nicht geschafft hat. Im Vergleich zur Konkurrenz habe sich die Deutsche Bank aber gut geschlagen.
Der Schweizer sprach an seiner letzten Hauptversammlung von einem «Tag der Wehmut, vor allem aber der Freude». (Archivbild) /
Allerdings zeigte sich Ackermann auch ungewohnt selbstkritisch. Mit Blick auf zahlreiche Klagen, mit denen sich die Bank wegen ihrer Hypothekengeschäfte in den USA konfrontiert sieht, räumte er ein, dass die Bank manche Geschäfte lieber nicht gemacht hätte. Kein Geschäft sei es wert, den Ruf des Hauses aufs Spiel zu setzen. Proteste vor den Toren Kritik gab es indes vor allem ausserhalb der Festhalle: Schon vor Beginn der Hauptversammlung protestierten Globalisierungskritiker wie etwa die Gruppe Attac vor den Messehallen. «Ackermanns Vermächtnis: Steuerflucht, Waffenhandel, Zocken mit Nahrungsmitteln» skandierten einige von ihnen. Für Kapitalismuskritiker steht Ackermann wie kein anderer für die Zocker in der Finanzbranche. Nicht vergessen haben viele, wie er im Prozess um Millionenabfindungen bei der Mannesmann-Übernahme durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone die Finger zum «Victory»-Zeichen gespreizt in die Kameras grinste. Mit der Hauptversammlung endet die Ära Ackermann. Bereits am Freitag werden seine designierten Nachfolger - der bisherige Chef der Investmentbanking-Sparte Anshu Jain und der bisherige Deutschland-Chef Jürgen Fitschen - die Leitung der Bank übernehmen.
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