Batterien, Trinkwasser, Brot und Konserven gehören zu den Vorräten, die die Menschen in der Metropole anlegen, wo viele militärische Einrichtungen mitten in Wohngebieten liegen. An Geldautomaten bildeten sich am Mittwoch lange Schlagen.
Die Menschen hätten schon länger Lebensmittel gehortet, sagte ein Bewohner am Telefon. Aber jetzt kauften sie besonders grosse Mengen. Die Angst stehe ihnen ins Gesicht geschrieben.
Viele Bewohner von Damaskus belassen es deshalb nicht bei Hamsterkäufen, sondern schmieden Fluchtpläne. Vor allem in Vororten, in denen es besonders viele Militäreinrichtungen und Waffenlager der Regierungstruppen gibt, packen die Menschen ihre Habseligkeiten und suchen nach Unterkünften in sichereren Wohngebieten.
Es werde aber immer schwerer, Wohnungen und Häuser zur Miete zu finden, sagten Bewohner. Manche fänden Unterschlupf bei Freunden, die Damaskus schon früher den Rücken gekehrt hätten. Andere hätten weniger Glück.
UNO-Sicherheitsrat behandelt Resolution
Die internationalen Vorbereitungen für einen möglichen Militärschlag gegen Syrien liegen derweil vor dem UNO-Sicherheitsrat. Das Gremium in New York nahm seine Beratungen auf.
Mit dem möglichen Angriff des Westens auf die syrische Führung beginnt für die Bewohner der Hauptstadt ein Wettlauf gegen die Zeit. (Archivbild) /


Vorerst berieten die fünf UNO-Vetomächte China, Frankreich, Grossbritannien, Russland und die USA einen britischen Resolutionsentwurf.
Dieser sieht vor, einen Militäreinsatz in Syrien zu erlauben, wie Diplomaten mitteilten. Es sollten "alle notwendigen Massnahmen zum Schutz von Zivilisten vor Chemiewaffen" erlaubt sein. Das würde Luftangriffe einschliessen. Mit einer raschen Beratung über den Antrag war aber nicht zu rechnen.
UNO-Experten suchen weiter
Das UNO-Expertenteam in Syrien setzte am Mittwoch nach eintägigem Unterbruch seine Suche nach Beweisen für den mutmasslichen Chemiewaffen-Angriff von vergangener Woche fort. Die Inspektoren waren in Samalka unterwegs, einer Rebellenhochburg im Bezirk Al-Ghuta Al-Scharkija. Ergebnisse gab es noch keine.
Der Syrienbeauftragte von UNO und Arabischer Liga, Lakhdar Brahimi, sprach in Genf aber von Anzeichen für den Einsatz chemischer Kampfstoffe. Bei den Angriffen sei eine "gewisse Substanz" verwendet worden. Details nannte er nicht.
UNO-Generalsekretär Ban sagte, die Experten bräuchten noch vier weitere Tage Zeit. Gleichzeitig warnte er vor einem voreiligen Eingreifen. Der UNO-Sicherheitsrat müsse seine politische Verantwortung behalten.