«Alle Dokumente wurden ausgefüllt und unterzeichnet», sagte ihr Anwalt Pjotr Saikin der Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
In einer ersten Reaktion kritisierte Aljochina die Amnestie als «PR-Trick». «Das ist kein humanitärer Akt, das ist ein PR-Trick», sagte sie dem Sender Doschd. Wenn sie eine Wahl gehabt hätte, die Amnestie abzulehnen, hätte sie das getan.
Eine ihrer Anwältinnen, Irina Chrunowa, sagte der Nachrichtenagentur AFP, Aljochina habe das Straflager an Bord eines schwarzen Wagens der Gefängnisverwaltung verlassen. Das sei «zweifellos geschehen, um der medialen Aufregung» zu entgehen.
Zweijährige Lagerhaft
Aljochina war vergangenes Jahr zusammen mit ihren Bandkolleginnen Nadeschda Tolokonnikowa und Jekaterina Samuzewitsch nach einem Protestkonzert gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale wegen «Rowdytums» zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt worden.
Maria Aljochina. (Archivbild) /


Samuzewitsch kam bereits auf Bewährung frei.
Aljochina verbüsste ihre zweijährige Lagerhaft wegen Rowdytums in Nischni Nowgorod, 450 Kilometer östlich von Moskau. Tolokonnikowa sitzt die zwei Jahre in Sibirien ab. Auch sie könnte bald freikommen.
Die beiden Mütter sollten planmässig im März kommenden Jahres aus der Haft freikommen. Den Weg für ihre vorzeitige Freilassung ebnete ein am Donnerstag vom russischen Parlament verabschiedetes Amnestiegesetz, unter das Menschen fallen, die zu weniger als fünf Jahren Haft verurteilt wurden. Erwähnt werden insbesondere Frauen mit minderjährigen Kindern und wegen Rowdytums Verurteilte.