Dies sagte Bischof Charles Scicluna laut der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress der italienischen Tageszeitung «Avvenire» (Freitagausgabe). Franziskus sei vor allem betrübt darüber gewesen, dass gleichgeschlechtliche Paare auf Malta nach dem Entwurf künftig auch das Recht zur Adoption von Kindern haben sollen.
Falsche Erwartungen geweckt
Scicluna hat dem Papst nach eigenen Angaben berichtet, dass sich die Befürworter der gleichgeschlechtlichen Ehe in Malta auf dessen Aussage vom Juli dieses Jahres beriefen. Auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro hatte Franziskus gesagt: «Wenn jemand homosexuell ist, Gott sucht und guten Willens ist - wer bin ich, ihn zu verurteilen».
Papst Franziskus. (Archivbild) /


Diese Äusserung hatte Erwartungen geweckt, der Papst könnte die ablehnende kirchliche Haltung zu praktizierter Homosexualität ändern.
Bereits als Erzbischof von Buenos Aires hatte der heutige Papst 2010 die rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Ehen als «anthropologischen Rückschritt» bezeichnet. Er gehörte zu den entschiedenen Gegnern eines entsprechenden Gesetztes in Argentinien. Er habe den Papst darauf hingewiesen, dass diese frühere Äusserung in der Debatte jedoch ignoriert werde, so Scicluna weiter.
Scicluna ist seit Oktober 2012 Weihbischof von Malta. Zuvor war er in der vatikanischen Glaubenskongregation für Fälle sexuellen Missbrauchs zuständig.