Zudem errichtet das Hilfswerk Kinderbetreuungszentren, in denen verwaiste und umherirrende Kinder betreut werden.
Der Schutz von Kindern im Katastrophengebiet von Haiti hat für World Vision oberste Priorität. Zum Schutz von Kindern im Erdbebengebiet sprechen World Vision Mitarbeiter elternlose und Hilfe suchende Kinder an.
Sie identifizieren und registrieren sie und kümmern sich bei Bedarf um Unterbringung. «Die Erfahrung zeigt, dass in Krisensituationen
ältere Geschwister oder andere Verwandte bereit sind, sich um Waisenkinder
zu kümmern», erklärt Esther Bodenmann, Leiterin Themen & Anwaltschaft
bei World Vision Schweiz.
Psychologische Betreuung
Zur Betreuung dieser Kinder hat World Vision in Jimani, dem Grenzort in der Dominikanischen Republik, zwei provisorische Kinderbetreuungszentren eingerichtet, 12 weitere sind in Port-au-Prince geplant. In diesen Betreuungszentren können die Kinder, die von der Katastrophe
betroffen sind oder ihre Familien verloren haben, unterkommen.
Sie werden von erfahrenem Personal sowohl medizinisch als auch psychisch betreut und sie können spielerisch ihre Schreckenserlebnisse verarbeiten.
Appell an Regierung von Haiti
World Vision ruft die Regierung von Haiti auf, ein temporäres Adoptionsverbot für die Zeit der Nothilfe zu verfügen.



World Vision fordert, dass der Kinderschutz in Haiti oberste Priorität haben muss. /


«Natürlich möchten jetzt viele spontan die Kinder aus der Not retten, aber überhastete Adoptionen bergen die Gefahr, dass Kinder voreilig aus ihrem Kulturkreis gerissen und von ihren Familien getrennt werden», so Esther Bodenmann weiter. Die Zusammenführung von Familien in Haiti hat absoluten Vorrang.
Langfristige Lösungen wie beispielsweise Adoption sollten nicht während des Notfalls durchgeführt werden. Adoptionen ins Ausland sollten immer als letzte Lösung ins Spiel kommen, wenn die Kinder nicht innerhalb ihrer Region untergebracht werden konnten.
Familienzusammenführung hat Vorrang
Die Zusammenführung von Familien in Haiti hat absoluten Vorrang. «Adoptionen, die bereits vor dem Erdbeben auf den Weg gebracht wurden, mögen jetzt sinnvoll sein und können durchaus vollzogen werden», sagt Esther Bodenmann, «aber keine neuen Adoptionen im aktuellen Chaos der Katastrophe. Für viele Kinder in Haiti besteht immer noch die Chance, ihre Familienangehörigen in den nächsten Tagen und Wochen wiederzufinden.»