Das Schiff befinde sich in internationalen Gewässern nördlich der Insel São Vicente, erklärte der Generaldirektor für Verteidigung der Inselrepublik, Pedro Reis, der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa.
Die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass zitierte einen ranghohen Militärsprecher, wonach das Schiff nicht gesunken sei. «Seine Position ist bekannt, wird aber aus taktischen Gründen nicht bekanntgegeben», sagte der Sprecher.
Ein Sprecher der EU-Kommission sagte, es habe nach dem mysteriösen Überfall auf das Schiff in der Ostsee einen zweiten Angriff vor der Küste Portugals gegeben. Lissabon bestreitet dagegen dass sich die «Arctic Sea» in portugiesischen Gewässern bewegt hat.
Waffen für Afrika?
Ein EU-Sprecher sagte, es handle sich nach «Informationen aus den Mitgliedsstaaten» nicht um klassische Piraterie. Auch die Reederei des rund 100 Meter langen Frachters mit 15 russischen Seeleuten an Bord sprach weiter von einem «Rätsel».
Die Arctic Sea soll gesichtet worden sein, noch gibt es aber viele Unklarheiten. /


Nach Meinung des Vizechefs der russischen Seefahrergewerkschaft, Sergej Portenko, soll vertuscht werden, dass die «Arctic Sea» Waffen für Afrika geladen hatte. Dies sei der Grund, weshalb nicht offiziell informiert werde.
Reederei sagt nichts
Das Frachtschiff, das Holz im Wert von über einer Million Euro nach Algerien bringen sollte, ist seit gut zwei Wochen verschwunden. Den letzten offiziellen Funkkontakt zur «Arctic Sea» hatte die britische Küstenwache am 28. Juli.
Die finnische Reederei wollte sich nicht an Spekulationen über eine mögliche Entführung ihres Schiffs beteiligen. «Ich kann da keine Vermutungen anstellen», sagte Schiffseigner Viktor Matwejew. Nach seinen Angaben befindet sich das Schiff in einem einwandfreien Zustand und ist mit Treibstoff und Nahrung für 40 Tage ausgestattet.