Wie der Internetkonzern in Zürich bekanntgab, können neu auch Zürich, Bern, Genf und Umgebung sowie weitere Ortschaften im Drei-Seen-Land, dem Berner Oberland und Winterthur auf dem Bildschirm besucht werden. Die interessantesten Schweizer Städte könnten fast vollständig vom Computer aus erkundet werden.
In den vergangenen Monaten hatte Google ganze Strassenzüge fotografisch aufgenommen. Dank den auf Augenhöhe aufgenommenen Bildern lasse sich in den Städten auf einfache Weise virtuell navigieren, teilte Google mit.
Es genüge bei Google Maps auf ein kleines oranges Männchen auf eine der in Blau erscheinenden Strassen zu stellen. Mit den 360-Grad-Aufnahmen könnten Restaurants, Hotels oder das künftige Wohnquartier besichtigt werden.
Laut Google ist Street View seit Mai 2007 für über 50 amerikanische sowie zahlreiche australische, japanische und europäische Städte verfügbar.
Fussgängerzonen fehlen
Allerdings sind nur die befahrbaren und öffentlichen Strassen auf Street View zu erkunden. Privatstrassen fehlen aus Datenschutzgründen wie auch die Fussgängerzonen in historischen Innenstädten aus aufnahmetechnischen Gründen.
Begeistert zeigt sich dennoch Thomas Winkler, Leiter eMarketing & IT von Schweiz Tourismus. «Die Glaubwürdigkeit des Schweizer Tourismus wird damit erhöht», so Winkler.
Schweiz Tourismus hat Street View auf seiner Homepage eingebunden, wie auch der Immobilienvermittler Homegate.
Die Zürcher Josefstrasse auf Street View. /

Google hat mit einer speziellen Technologie Gesichter und Autonummern verpixelt. /

Passantin vor dem Bundeshaus: Gesicht unkenntlich gemacht. /

Street View Aufnahme des Tierparks Dählhölzli. /

Mit Street View lässt sich ohne zu warten über den General-Guisan-Quai flanieren. /

Gibt man bei Google Maps eine Adresse ein, erscheinen die Street View Panoramen. /

Ein Google-Aufnahmewagen mit 360 Grad-Kamera. /


Die beiden Organisationen sind mit Google eine Kooperation eingegangen.
Höhe der Investition unbekannt
Über die Höhe der Investitionen für Street View wollte Google keine Angaben machen. Diese bewegten sich jedoch in einem grösseren Umfang, wie Raphael Leiteritz, Produktmanager Google Maps an der Pressekonferenz ausführt.
Für Schweiz Tourismus fallen mit der Einbindung von Street View auf der Homepage indes keine Kosten an, wie Thomas Winkler bestätigt. Es handle sich um eine Win-Win-Situation für beide Seiten, meint Winkler.
«Einklang mit Datenschutz»
Laut Google wurde Street View Schweiz in Absprache mit den Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten Hanspeter Thür konzipiert. Mit einer bei Google entwickelten Verwischungstechnologie wurden Personen auf den Fotos sowie auch die Kontrollschilder unkenntlich gemacht. Es könnten jedoch Fehler passiert sein, hiess es.
Die User haben die Möglichkeit, anstössige oder die Privatsphäre verletzende Bilder im Internet zu beanstanden. «Google entfernt auf Verlangen Bilder von Nutzern, deren Kinder, Autos oder Häuser zu sehen sind». Dafür sei eigens ein Team gebildet worden, das «so schnell wie möglich» handle, erklärte Raphael Leiteritz.
Viele Beanstandungen?
Roland Winkler von Schweiz hofft allerdings, dass sich kein Volkssport entwickelt und die Bilder ganzer Strassenzüge wegen Beanstandungen aus dem Netz genommen werden müssen.
Erfahrungen aus anderen Ländern wie etwa in Grossbritannien zeigten aber, dass Street View überwiegend sehr positiv aufgenommen werde. Die Zahl der Beanstandungen halte sich dort in Grenzen, sagte Raphael Leiteritz weiter.
Dagegen würde es Thomas Winkler von Schweiz Tourismus begrüssen, wenn auch die Fussgängerzonen in den historischen Altstädten in den Streetview-Panoramakatalog aufgenommen werden könnten. Dafür müsste Google allerdings ein Gefährt entwickeln, welches den Transport seiner 360 Grad Kamera auch auf autofreien Strassen erlaubt.