Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. 2003 kam es gemäss IPH zu 1125 Anzeigen wegen Gewalt und Drohungen gegen Polizisten, 2008 bereits zu 2024.
Dies sei eine Entwicklung, die gestoppt werden müsse, sagte die Sicherheitsvorsteherin des Kantons Basel-Landschaft und Präsidentin des IPH-Konkordats, Sabine Pegoraro in Hitzkirch.
Neue Formen der Gewalt
Für die Polizei sei Gewalt und der Umgang damit kein neues Phänomen, sagte Ferdinand Frehner von der IPH.
Daniel Kretz, der die angehenden Polizisten in Eigenschutz und Einsatztaktik unterrichtet, stellte aber fest, dass neben dem klassischen Fall, dass sich ein Straftäter gegen eine Festnahme wehre, neue Formen der Gewalt hinzugekommen seien.
Dabei geht es vor allem um Krawalle, die in Massen begangen werden. Als Beispiele nannte Kretz Demonstranten, Fussballfans oder immer mehr auch spontane Zusammenrottungen, die sich gegen die Polizeikräfte richten könnten.
Für die Polizei ist Gewalt und der Umgang damit kein neues Phänomen. (Symbolbild) /

Dialog, Deeskalation und Durchgreifen
Die Strategie, die an der IPH gelehrt wird, nennt sich 3-D, wobei die D für Dialog, Deeskalation und Durchgreifen stehen. In einer ersten Phase werde versucht, im Gespräch die Situation zu entspannen, nütze dies nichts, werde durch Streitschlichtung deeskaliert. Erst wenn alles nichts genützt habe, werde durchgegriffen, sagte Kretz.
Dabei lernen die Polizeischüler auch, ihre eigenen Grenzen zu kennen. In harten Trainings wird ihre Stressresistenz aufgebaut. Sie müssen sich auch bewusst werden, wie sie in heiklen Situationen auf die Gegenseite wirken. Überhaupt werde, neben dem eigentlichen Handwerk, die Psychologie immer wichtiger, sagte Kretz.