Tania Schellenberg / Quelle: news.ch / Freitag, 11. Dezember 2009 / 12:32 h
Die Vertreter der Europäischen Jugend haben sich offenbar seit der COP 14 gezielt mit den kleinen Inselstaaten solidarisiert und dazu beigetragen, dass diese gestärkt und geeint in die Konferenz gehen.
Unter der Führung von Tuvalu, haben die Inselstaaten gestern eindrücklich dargelegt, dass es für sie ums Überleben schlechthin geht. Tuvalu ragt im höchsten Punkt 5 Meter über dem Meeresspiegel. «Wir können nicht einen Pakt zu unserem Selbstmord unterzeichnen.»
1,5 statt 2 Grad
Sie fordern daher, dass man eine maximale Erhöhung von 1,5 Grad (bzw. 350 ppm CO2 in der Atmosphäre) als Ziel definiert und nicht die 2 Grad, die allgemein von der Wissenschaft und Politik als maximal verkraftbare Erhöhung hingenommen werden. Als klar wurde, dass der Tuvalu-Antrag nicht durchkommen sollte, gab es spontane Solidaritätsaktionen im Konferenzgelände; der Ausgang ist noch offen.
Die Jugendlichen nannten auch Beispiele aus Kenia und anderen Staaten, in denen es die Jugendlichen sind, die Aufklärungsarbeit für Erwachsene in Sachen Klimaschutz leisten. Die Erwachsenen seien es schliesslich, die den Planeten von ihren Kindern leihen; also sei es auch angemessen, wenn die Kinder die Spielregeln erklären.
Kinder leiden am meisten unter Klimawandel
Kinder und Jugendliche sind auch jetzt schon besonders betroffen. Von den 150’000 Todesfällen, die gemäss der WHO bereits heute auf den Klimawandel zurückgeführt werden, betreffen 85 Prozent Kinder.
Die eigentliche Kinderkonferenz fand bereits vorher, im November, statt.



«Tuvalu is real»: Die Inselstaatbewohner protestieren gegen die Ablehnung ihres Antrages. /


Einige Teilnehmer haben dort zum Abschluss ein Video mit eindrücklichen Plädoyers an die Politiker/innen aufgenommen. Auch im Video, das für die Eröffnungsfeier hergestellt wurde, spielt ein Kind die Hauptrolle.
Es zeigt ein 6-jähriges Mädchen, das im Schlaf die vielen Bilder, das es im Lauf eines Fernsehabends zum Klimawandel zu sehen bekommt, verarbeitet. Das Ergebnis ist ein Albtraum, der unter die Haut geht und ein umso kraftvolleres Statement, welches das kleine Mädchen anschliessend an die Politiker/innen richtet.
Filme erklären den Klimawandel
Ich denke an meine eigene Tochter, die nur ein Jahr jünger ist und suche nach geeigneten Bildern und Animationen für Kinder: Die russischen Comics sind dabei ein witziger Start, auch wenn manchmal etwas ungewohnt «hammerhart» in der Botschaft. Die Sammlung von Kinderzeichnungen der UNEP trifft vielleicht die Bildsprache von Kindern am besten.
Und schliesslich gibt es den preisgekrönten Film «A See of Change», in dem ein Grossvater mit seinem Enkel die Auswirkungen des Menschen auf den Ozean zu erforschen versucht. Und für die älteren Kids gibt es die Action-Serie «The Elements» mit den 4 Heldenkindern «Solarboy», «Windy», «Gaia» und «H2Otto».
Und zum Abschluss möchte ich allen Erwachsenen noch den Comicfilm «CapAndTrade» ans Herz legen. Er zeigt die drei Teufelchen die in den Details des Emissionshandels stecken. Temporeich, informativ und nicht ohne Witz.