Damit löste sich das wohl grösste und teuerste Verkehrschaos der Geschichte nach gut sechs Tagen ganz langsam auf: Als eines der letzten europäischen Länder öffnete Deutschland ab 11 Uhr alle seine Flughäfen.
Nach Angaben der europäischen Organisation für Flugsicherheit (Eurocontrol) konnten 75 Prozent der normalerweise 28'000 vorgesehenen Flüge in Europa starten und landen. Auf dem Höhepunkt der Flugsperre am Sonntag waren gut 80 Prozent der Verbindungen ausgefallen. Am Donnerstag wird sich der Flugverkehr Eurocontrol zufolge fast komplett normalisieren.
Flughafen Zürich mit zwei Mio. Fr. Einnahmeausfällen pro Tag
Am Mittwoch mussten am Flughafen Zürich-Kloten insgesamt 185 von 600 bis 700 Flügen abgesagt werden, wie ein Flughafen-Sprecher auf Anfrage erklärte. Vom Flughafen Genf-Cointrin aus konnten 70 Prozent der Flüge abgewickelt werden.
Die Flughafen Zürich AG verzeichnet pro Tag, an dem der Flugbetrieb nicht wie gewohnt läuft, Einnahmeausfälle von rund zwei Millionen Franken. Das Unternehmen prüfe deshalb zurzeit eine Entschädigungsforderung an den Staat, wie Flughafen-CEO Thomas Kern gegenüber der Zeitung «Finanz und Wirtschaft» sagte.
Kurzarbeitsentschädigungen
Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) stellte derweil Kurzarbeitsentschädigungen für die durch den Vulkanausbruch geschädigten Unternehmen in Aussicht.
Auch der deutsche Luftraum ist wieder geöffnet. /


Es hat einen entsprechenden Brief an die Kantone geschickt. Der Entscheid über die Ansprüche obliegt nun den Kantonen; die Entschädigung erfolgt über die Arbeitslosenkasse.
Insgesamt schätzt der internationale Luftfahrtverband IATA die wegen der Vulkan-Aschewolke entstandenen Kosten auf bislang mehr als 1,7 Milliarden Dollar. Allein zwischen dem 17. und 19. April, als die meisten Lufträume geschlossen waren, seien Kosten von 400 Millionen Dollar täglich angefallen, teilte der IATA-Generaldirektor Giovanni Bisignani in Berlin mit.
Pauschaltouristen kehren zurück
Mit dem Ende der Flugsperre ging für Tausende von Pauschaltouristen der unfreiwillig verlängerte Urlaub langsam zu Ende. Bis Donnerstag sollten alle restlichen wegen des Vulkanausbruchs in Island gestrandeten Kunden zurückgekehrt sein, teilten die Reiseanbieter Kuoni, Hotelplan Suisse und TUI Suisse mit.
In Island beruhigt sich die Lage derweil zunehmend. Die Aktivität des Vulkans unter dem Eyjafjalla-Gletscher liess in den vergangenen Tagen deutlich nach. Der Vulkan spie am Mittwoch fast keine Asche mehr.