Das Zielband beträgt unverändert 0 bis 0,75 Prozent, wie die SNB bekanntgab. Das Zinsniveau ist mittlerweile schon 15 Monate auf diesem tiefen Niveau. Ökonomen hatten mit diesem Entscheid gerechnet.
Die Wirtschaftsaussichten für die Schweiz schätzt die SNB besser ein als noch im März: Sie erhöhte ihre Prognose für das Wachstum in diesem Jahr von rund 1,5 auf rund 2,0 Prozent.
SNB rechnet mit einer Teuerung
Das viele Geld, welches die SNB der Wirtschaft zuführt, schafft grosse Risiken, wie die Inflationsprognose zeigt: Die SNB rechnet für 2012 weiterhin mit einer Teuerung von 2,2 Prozent, was über ihrer als Obergrenze für Preisstabilität definierten 2,0 Prozent liegt.
Bis Ende Mai häufte die SNB Devisen-Reserven von über 230 Mrd. Fr. an. Es handelt sich vorwiegend um Euro, die die SNB gekauft hat, um eine allzu starke Aufwertung des Franken zu bremsen.
Die SNB strebt weiterhin einen rekordtiefen Leitzins von 0,25 Prozent an. /

Schweizer Banken von Erholung profitiert
Die Banken in der Schweiz haben vergangenes Jahr von der Erholung an den Finanzmärkten profitiert, wie eine Statistik der SNB zeigt. Nach dem Krisenjahr 2008 konnten sie ihre Gewinne insgesamt wieder erhöhen. Die Zahl der Banken, die rote Zahlen schrieben, nahm jedoch leicht zu.
Nach Ansicht der SNB bleiben die Risiken für die Banken aber hoch. Daher sei eine starke Eigenkapital-Ausstattung von grosser Bedeutung. Zwar hätten die UBS und die Credit Suisse im vergangenen Jahr ihre Risiken reduziert und ihre Eigenkapital-Polster gestärkt. Der Verschuldungsgrad der Grossbanken sei aber nach wie vor hoch.
Angesichts des tiefen Hypothekarzinsniveaus warnt die SNB schliesslich eindringlich vor einer drohenden Immobilien-Blase. Die Gefahr einer Überhitzung sei zwar noch nicht akut. Doch es gebe erste Anzeichen dafür, dass auf dem Hypothekarmarkt Risiken aufgebaut würden.