Nun hat HP aber auch das Android-Gerät bis Ende des Jahres verschoben.
Vieles deutet daher darauf hin, dass der Technologiekonzern ein komplettes Eco-System rund um das gekaufte Palm-Betriebssystem webOS aufbauen will.
Schnelles Handeln gefragt
«Wenn HP am Tablet-Kuchen mitnaschen will, muss es sich beeilen. Jetzt ist eine schnelle Entscheidung über die zukünftige mobile Strategie gefragt», meint Technologie-Analyst Saverio Romeo von Frost & Sullivan. Dabei geht es um die grundsätzliche Frage, ob HP mit seinem Namen und seiner Marke eine Plattform inklusive App-Store nach Apple-Vorbild aufbauen oder über die Android- oder Windows-Plattform nur indirekt vom Tablet-Boom profitieren will.
Da HP die Entwicklungsarbeit für Tablets mit Windows 7 und Android einstellt bzw. zurückschraubt, gehen Marktbeobachter vom ersten Szenario aus.
Mit der Palm-Übernahme hat HP Zugriff auf das webOS-Betriebssystem. /


Denn durch die Palm-Übernahme hat HP nicht nur Zugriff auf das technisch ausgereifte webOS-Betriebssystem, sondern auch auf die bereits aufgebaute Entwickler-Community inklusive App-Store.
Funktionierendes Eco-System als Hindernis
Der Aufbau eines funktionierenden Eco-Systems hat sich für sämtliche Apple-Konkurrenten bisher als kaum überbrückbares Hindernis erwiesen. Denn neben attraktiver Hardware und Software geht es in erster Linie um die auf dem Gerät verfügbaren Inhalte. «Apple verfolgt seit der Einführung von iPod und iTunes eine sehr lineare Strategie, die Kunden zunehmend an das Apple-Ecosystem bindet», sagt Romeo.
Die direkte Kundenbeziehung erfordere allerdings eine starke Marke, die mit Lifestyle und Innovation verbunden werde. «Apple ist diesbezüglich unschlagbar. Welcher Hersteller schafft es schon, regelmässig Warteschlangen vor seinem Geschäft zu produzieren», meint Romeo gegenüber pressetext. HP hingegen werde eher als Technologieunternehmen, denn als Konsumenten-Marke wahrgenommen, ortet der Analyst auch in diesem Bereich grossen Nachholbedarf.