Die ersten auf koreanisch verfassten Kurznachrichten dementieren die Schuldzuweisung, Nordkorea habe im März ein Kriegsschiff Südkoreas versenkt. «Alleinige Aufgabe derartiger Kanäle ist es, auf die Wahrnehmung Nordkoreas im Ausland einzuwirken», kommentiert Anja Viohl, Sprecherin von Reporter ohne Grenzen Deutschland (ROG).
Anfeindung und Nutzung des Internets
Ungewöhnlich ist es nicht, dass repressive Staaten wie Nordkorea oder der Iran über das Internet Propaganda verbreiten, betont Viohl. Bemerkenswert sei vielmehr die widersprüchliche Einstellung dieser Regimes zum Web. «Gleichzeitig ist das Internet nämlich als westliches Medium diskreditiert.
Man will das Netz somit überwachen und zurückdrängen, jedoch auch nutzen», so die Expertin.
«@uriminzok» auf dem Microblog Twitter. /


Noch immer zählt Nordkorea zu den «Feinden des Internets» - gemeinsam mit Birma, China, Kuba, Ägypten, Iran, Saudi Arabien, Syrien, Tunesien, Turkmenistan, Usbekistan und Vietnam.
Wie wenig Nordkorea mit dem Internet auf dem Hut hat, verdeutlichen die Berichte von Reporter ohne Grenzen International. Die meisten der Nordkoreaner wissen gar nicht, dass das Web existiert. Computer mit Webanschluss gibt es nur in wenigen Internetcafes, deren Nutzung pro Stunde einen halben Monatslohn kostet.
Doch selbst hier beschränkt sich der Zugang auf ein sehr limitiertes Intranet, das neben einer E-Mail-Funktion bloss Zugang auf Regime-Propaganda sowie auf die Seiten der drei grössten Bibliotheken des Landes hat. Das koreanische Computercenter kontrolliert als einziger Provider im Land jede Aktivität genau.
USA und Südkorea starten Manöver
Ein weiteres Thema in den bisherigen Blogs ist die Verurteilung der Sanktionen des Landes durch die USA und Südkorea. Stoff für weitere Beiträge gibt es allemal - denn die beiden Erzfeinde des Regimes starten diese Tage ihr alljährliches Manöver an Südkoreas Ost- und Westküste mit über 80.000 Soldaten, bei der ein Krieg auf der geteilten Halbinseln simuliert wird. Nordkorea hat schon im Vorfeld scharf protestiert.